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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Metastasen beim Aderhautmelanom. Update der Screening- und Therapiemöglichkeiten

Meeting Abstract

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  • Matus Rehak - Berlin

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag56

doi: 10.3205/17sag56, urn:nbn:de:0183-17sag567

Veröffentlicht: 23. November 2017

© 2017 Rehak.
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Gliederung

Text

Das Risiko der Metastasierung bei Patienten mit einem Aderhautmelanom ist individuell unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Es wurde nachgewiesen, dass zu diesen Risikofaktoren die Lokalisation, Größe und Ausdehnung genauso wie der histopathologische Zelltyp des Tumors. In den letzten Jahren wurde die Rolle der Genetik entdeckt.

Genetische Merkmale, die mit einer ungünstigen Prognose einhergehen, sind die Monosomie 3 (Verlust einer Kopie des Chromosoms 3), Verlust des langen Arms (6q) des Chromosoms 6 und Verdopplung des langen Arms (8q) des Chromosoms 8. Auf Chromosom 3 befindet sich auch das „Tumor suppressor Gene BRCA1-associated Protein 1“ (BAP1). Es wird davon ausgegangen, dass ein Verlust beider BAP1­Allelen ein Schlüsselfaktor der Metastasenentwicklung darstellt.

Auch wenn wir derzeit die Wahrscheinlichkeit der Entstehung der Metastasen anhand der Einbeziehung der o.g. Risikofaktoren mit guter Zuverlässigkeit berechnen können, gibt es nach wie vor keine Möglichkeit die Metastasierung zu verhindern. Dies bringt also ethische Fragen und erklärt, warum nicht alle Patienten eine genetische Untersuchung wünschen.

Zu den empfohlenen Screeninguntersuchungen bei Patienten mit Aderhautmelanom gehören die Sonographie der Leber und Röntgenaufnahmen vom Thorax. Einige Zentren kontrollieren auch Leberenzyme im Blut. Diese Methode wird aber nicht weltweit akzeptieret. Noch unklar ist es auch, ob man bei High-Risk Patienten (z.B. Monosomie 3) anstatt Leber-Sonographie besser eine MRT-Untersuchung durchführen soll.

Im Falle von Lebermetastasen werden regionale Therapiemethoden wie zum Beispiel die transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder Chemosaturation, Ablationsverfahren oder chirurgische Therapien empfohlen. Eine systemische Chemotherapie ist mit einer Reihe von Nebenwirkungen verbunden und hat einen sehr limitierten Einfluss auf die Überlebensprognose der Patienten. Um die Ergebnisse dieser palliativen Methoden zu verbessern ist es notwendig die Behandlung in spezialisierten Zentren zu konzentrieren, in denen die diagnostischen und therapeutischen Verfahren aufeinander abgestimmt sind und die Zeitverzögerungen auf das minimalste verkürzt werden.