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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Update endokrine Orbitopathie

Meeting Abstract

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  • Anna Leszczynska - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag54

doi: 10.3205/17sag54, urn:nbn:de:0183-17sag549

Veröffentlicht: 23. November 2017

© 2017 Leszczynska.
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Gliederung

Text

Die endokrine Orbitopathie (EO) ist eine Autoimmunerkrankung und die wichtigste extrathyreoidale Expression des Morbus Basedow. Bis zu 60% der Patienten mit Graves-Hyperthyreose entwickeln eine Form der EO. Es gibt ein breites Spektrum an Augenbeteiligung, von völliger Abwesenheit von Symptomen bis hin zu sehbedrohenden Zuständen. In der Regel ist die Erkrankung durch ein weit offenes Augenbild gekennzeichnet, das durch die Retraktion des Oberlides, Schwellung des Weichteilgewebes und Exophthalmus verursacht wird. Symptome sind rote Augen, Photophobie, Fremdkörpergefühl, schmerzhafte Augenbewegungen und Diplopie. Die Sehschärfe kann reduziert sein. In manchen Fällen ist eine Notfallbehandlung erforderlich, um einen irreversiblen Sehverlust zu verhindern. Eine leichte bis mittelschwere EO kann eine Indikation für eine Kortikosteroid-Behandlung oder Strahlentherapie sein. Sobald entzündliche Anzeichen und Symptome abgenommen haben, kann eine Operation durchgeführt werden, um verbleibende Diplopie, Exophthalmus oder Lidretraktion zu korrigieren. Das Vorhandensein einer Orbitopathie hat Konsequenzen für die Behandlung der Hyperthyreose. Eine ausreichend kontrollierte Schilddrüsenfunktionsstörung kann auch die endokrine Orbitopathie verbessern, während die Behandlung mit radioaktivem Iod die Erkrankung verschlechtern kann. Aufgrund der großen Vielfalt der klinischen Darstellungen und der komplexen Zusammenhänge zwischen der Schilddrüsen- und der Augenerkrankung soll die Behandlung komplizierter Patienten am besten in einer engen Interaktion zwischen Endokrinologen und Augenärzten erfolgen. In dem Vortrag soll ein Überblick über Diagnostik und Therapie der EO verschafft werden.