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Daten zur Behandlungsrealität des diabetischen Makulaödems mit Ramibizumab
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Veröffentlicht: | 23. November 2017 |
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Hintergrund: Prospektive kontrollierte Studien zur Behandlung des diabetischen Makulaödems mit anti-VEGF Therapeutika zeigen ein sehr gutes Visusergebnis über mehrere Jahre hinweg. Bisher liegen kaum Daten über Ergebnisse in der klinischen Behandlungsrealität vor, obwohl aus anderen Indikationsbereichen bekannt ist, dass die Ergebnisse der klinischen Routine oft denen aus prospektiven, kontrollierten Studien in Visusergebnis und Anzahl an Injektionen hinterherhinken. Wir berichten über eine Fallserie der Behandlung des DME an unserer Klinik.
Patienten/Material und Methoden: Retrospektive Fallserie von 335 Fällen mit einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 3 Jahren. Fälle aus einem Zentrum, die wegen eines visusrelevanten diabetischen Makulaödems mindestens eine Lucentis Injektion erhalten haben wurden unter Auswertung des Verlaufes der zentralen Sehschärfe, sowie der Anzahl von Injektionen ausgewertet
Ergebnisse: Es findet sich ein mittlerer Gewinn an Sehschärfe im ersten und zweiten Jahr von +5,6; bzw +3,7 Buchstaben im Vergleich zur Baseline bei einem Ausgangsvisus von logMAR 0,52 (dezimal 0,3). Der Visusgewinn wird hauptsächlich in den ersten 4 Monaten erreicht, danach findet sich noch bis Monat 16 ein weiterer jedoch flacherer Anstieg der Sehschärfe. Die mittlere Anzahl von Injektionen lag im ersten, zweiten und dritten Jahr bei 5,7; 3,2 und 1,1 Injektionen.
Schlussfolgerung: Die Daten zeigen einen Unterschied in Behandlungsrealität des DME im Vergleich zu prospektiven, kontrollierten Studien, wie er bereits bei anderen Indikationen der antiVEGF Therapie gefunden wurde: Der initiale Visusgewinn fällt geringer aus als in kontrollierten Studien, und er kann nicht vollständig über längere Zeit gehalten werden. Dies geht einher mit einer deutlich geringeren Anzahl an Injektionen als in kontrollierten Studien. Gründe können in unterschiedlichem Patientenpopulationen liegen, sowie in einer Negativselektion im Langzeitverlauf. Barrieren, die darüber hinaus eine zügige und bedarfsgerechte Therapie behindern, sollten möglichst verhindert werden um ein bestmögliches Ergebnis sicher zu stellen.