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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Monokanalikuläre Intubation mit einem Mini-Monoka Stent zur Behandlung der kongenitalen Tränennasenwegsstenose

Meeting Abstract

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  • Anna Leszczynska - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag61

doi: 10.3205/16sag61, urn:nbn:de:0183-16sag610

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Leszczynska et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Eine monokanalikuläre Intubation der Tränenwege mit einem Monoka-Stent ist einfach durchzuführen, erfordert keine Nahtfixation und ist sehr leicht zu entfernen, was besonders bei Kindern von großer Bedeutung ist.

Ziel: Evaluation eigener Ergebnisse nach Monokaintubation zur Behandlung der kongenitalen Tränennasenwegsstenose.

Methode: Retrospektive Analyse der postoperativen Ergebnisse bei 145 Augen von 113 Kindern (55 weiblich und 58 männlich) im Alter von 1-3J. Bei n = 55 Kindern (65 Augen) erfolgt eine TNW-Spülung präoperativ im Wachzustand ohne Erfolg. Die Beschwerden wurden in 4 Stufen eingeteilt: Stufe 0: keine Beschwerden; Stufe 1: Epiphora nur bei Belastung, Pus nur bei starker Erkältung, subj. nicht störend; Stufe 2: Epiphora schon bei kleiner Belastung, häufig Pus, subj. störend; Stufe 3: Epiphora immer, häufig Pus; Stufe 4: Epiphora und Pus immer. Der Monoka-Silikonstent wurde nach TNW-Spülung bei n = 141 Augen durch das obere Tränenpünktchen und bei n = 4 durch das untere Tränenpünktchen eingeführt und für 3 (n = 140 Augen) bzw. 6 Monate (n = 5 Augen) belassen. Die Operation konnte bei allen Kindern komplikationslos in Maskennarkose durchgeführt werden. Die Extubation erfolgte komplikationslos im wachen Zustand innerhalb 1 Minute. Alle Eltern wurden 3 Monate nach Monokaentfernung nach den Beschwerden befragt.

Ergebnisse: Präop. Symptomatik: Stufe 4: n = 120 Augen, Stufe 3: n = 25 Augen, objektiver Befund präoperativ: stehender Tränensee bei n = 145 und Exprimat bei n = 95 Augen positiv. Postop. Symptomatik: Stufe 0: n = 115 Augen, Stufe 1: n = 30 Augen Komplikationen: bei 11 Augen vorzeitiger Monokaverlust.

Fazit: Sowohl während der Intubation als auch 3 Monate nach Entfernung des Monoka-Stents konnten bei allen Augen die Beschwerden erheblich reduziert werden. Alle Sorgeberechtigten waren mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden. Die Intubation der Tränenwege mit einem Monoka-Stent bietet bei kongenitaler Stenose sehr gute postoperative Ergebnisse. Im Gegensatz zu einer Schlingenintubation ist die Entfernung des Stents schnell und einfach ohne Sedierung möglich. Sowohl bei Kindern über 1 Jahr als auch bei Kindern, die nach einer Tränennasenwegsspülung keine Besserung gezeigt haben, ist die monokanalikuläre Tränenwegsintubation unsere Methode der Wahl.