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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Minimalinvasive Glaukomchirurgie – Anspruch und Wirklichkeit, Ergebnisse mit dem XEN-Gel-Stent

Meeting Abstract

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  • Robert Lämmer - Erlangen

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag48

doi: 10.3205/16sag48, urn:nbn:de:0183-16sag485

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Lämmer.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Spektrum der Behandlungsmethoden in der Glaukomchirurgie hat sich insbesondere in den letzten Jahren deutlich erweitert. Das Ziel der minimalinvasiven Glaukomchirurgie ist es dabei eine drucksenkende Wirkung durch einen minimalinvasiven Zugang mit geringem Operationsrisiko und möglichst schneller postoperativer Rehabilitation zu erreichen.

Patienten und Methoden: Der XEN-Gel Stent ist aktuell das einzige Glaukomimplantat, das den transtrabekulären Wiederstand überbrückt, und damit eine filtrierende Wirkung erzielt, ohne dass dabei die Bindehaut eröffnet wird. Das aus quervernetztem Glutaraldehyd bestehende Implantat mit einem Innendurchmesser von 45 µm wird dabei über eine Parazentese mit dem vorgeladenen Injektor durch eine 27 Gauge Kanüle ab interno in den subkonjunktivalen Raum vorgeschoben. Berichtet wird über die ersten 100 Behandlungen mit dem XEN-Gel-Stent.

Ergebnisse: Der Xen-Gel-Stent kann insbesondere dann bei allen Offenwinkelglaukomen eingesetzt werden, wenn unter konservativer antiglaukomatöser Therapie keine hinreichende Tensionssenkung erreicht werden kann, oder multiple Unverträglichkeiten bestehen. Auch bereits bei frühen perimetrischen Glaukomen kann der Einsatz gerechtfertigt sein. Eine Augeninnendrucksenkung auf unter 18 mmHg kann in mehr als 80% der Fälle erreicht werden. Ein Filterkissenneedling ist trotz adjuvanter Anwendung von Antimetaboliten nicht selten in den ersten 3 Monaten notwendig. Wiederholte subkonjunktivale Injektionen jedoch in der Regel nicht sind nicht erforderlich.

Schlussfolgerung: Die Xen-Gel-Stent-Implantation ist in einem kurzen mikrochirurgischen Eingriff möglich. Eine mehrwöchige postoperative hochfrequente lokale Steroidtherapie ist obligat. Ein erneuter Tensionsanstieg postoperativ kann dennoch durch Fibrosierung oder Ausbildung einer Tenonzyste verursacht werden. Ein Filterkissenneedling ist in diesen Fällen jedoch meist erfolgreich.