gms | German Medical Science

Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Aktuelles zur Gliose-Chirurgie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Katrin Engelmann - Chemnitz
  • K. Grodde - Chemnitz
  • P. Straßburger - Chemnitz

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag26

doi: 10.3205/16sag26, urn:nbn:de:0183-16sag267

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Engelmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die epiretinale Gliose ist eine Erkrankung im Bereich der Makula die bisher am erfolgreichsten durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden kann. Das Referat wird eine Übersicht zum jetzigen Kenntnisstand zur Pathologie der Erkrankung, zur Entwicklung der Chirurgie und deren Komplikationen geben. Weiterhin wird vorgestellt, welchen Stellenwert die OCT-Diagnostik im Vergleich zum Visusverlauf für die Entscheidung zur Operation haben kann.

Methoden: Langfristige Daten zum Verlauf nach einer Gliose-Chirurgie sind in Deutschland kaum vorhanden. Ein Register zur Datenerhebung von Verläufen nach Vitrektomien in Großbritannien gibt allerdings grundlegende Informationen zu Langzeitverläufen nach Vitrektomien einschließlich der Gliose-Chirurgie. Die Daten werden zusammengefasst. Zusätzlich werden Daten der eigenen Klinik präsentiert.

Ergebnisse: In der nationalen Register-Studie wurden die Verläufe von 1.131 Patienten nach Gliose-Chirurgie nachverfolgt. Neben dem Peeling der epiretinalen Membran wurden in 17,0% auch die ILM entfernt. Eine kombinierte Operation mit gleichzeitiger Kataraktchirurgie erfolgte in 49,9%. Der Visus verbesserte sich von 0,6 auf 0,3 logMar im Verlauf. Die Komplikationsrate (jegliche Form) lag bei 9,8%. Eigene Daten zeigten, dass eine endgültige Visuserholung nach Gliosechirurgie frühestens 3-6 Monate nach der Operation zu erwarten ist, während sich die Netzhautdicke bereits nach 6-8 Wochen erholt. Der Einsatz von autologen Thrombozyten-Konzentraten scheint in bestimmten Fällen einen positiven, wenn auch geringen Aspekt für den Visusgewinn zu haben.

Schlussfolgerung: Die Gliose-Chirurgie kann als eine relativ sichere Methode zur Besserung der Visusbeeinträchtigung gesehen werden. Die Datenauswertungen können helfen, dem Patienten präoperativ die langfristigen Perspektiven des operativen Eingriffs, aber auch mögliche Komplikationen zu erläutern.