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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Fortschritte bei der Entwicklung der subretinalen Implantate. Klinische Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • Helmut G. Sachs - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag24

doi: 10.3205/16sag24, urn:nbn:de:0183-16sag241

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Sachs.
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Gliederung

Text

Seit ca. 10 Jahren werden bei an Retinitis pigmentosa erblindeten Patienten elektronische Implantationsverfahren zur Wiedererlangung eines Restsehvermögens verwendet. An der Netzhaut wird das epiretinale Verfahren vom subretinalen unterschieden. Weltweit wurden mittlerweile ca. 50 Patienten subretinal implantiert.

Im Rahmen einer Multicenterstudie wurden bei 29 Patienten subretinale Chips zur Wiederherstellung des Sehvermögens implantiert. Hierzu ist ein transchorioidales Implantationsverfahren entwickelt worden, welches sich aus der Notwendigkeit ergibt die Stimulationsenergie, die der Chip benötigt, von außen zuzuführen. Technische Verbesserungen führten mittlerweile zu einer deutlich längeren Haltbarkeit der Implantate. Um Ergebnisse vergleichen zu können wurden aufwendige Testbatterien entwickelt, die dazu gedacht sind, das wiedererlangte Sehvermögen zu objektivieren.

In der Studie zeigten ca. ¼ der operierten Patienten gute visuelle Ergebnisse. Die besten Patienten waren in der Lage ca. 6 cm große Buchstaben in 50 cm Entfernung zu lesen. Ein weiteres ¼ der Patienten ist in der Lage Objekte zu erkennen und teilweise auch zu benennen. Bei einem dritten ¼ zeigte sich zwar eine Verbesserung der Situation mit Wahrnehmung von Licht und größeren Objekten. Bei dem vierten ¼ konnten im Rahmen der Studie keine Erfolge für das Sehvermögen erzielt werden.

Während sich beim epiretinalen Verfahren welches das häufiger angewandt wurde (ca. 200 Implantationen weltweit) mittlerweile Ernüchterung über das mögliche zu erzielende Sehvermögen breitmacht, konnten beim subretinalen Ansatz zum Teil vielversprechende Ergebnisse erreicht werden. Die ursprünglichen Limitationen im Bezug auf die Haltbarkeit existieren nicht mehr. Implantationen können derzeit weltweit in drei Zentren durchgeführt werden. Neben Tübingen und Oxford auch in Dresden-Friedrichstadt.