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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Adjuvante ab interno Behandlungsoptionen nach Protonentherapie beim uvealen Melanom

Meeting Abstract

  • Ira Seibel - Berlin
  • A.-I. Riechardt - Berlin
  • A. Hager - Berlin
  • J. Heufelder - Berlin; Protonentherapie am Helmholtz-Zentrum, Berlin
  • D. Cordini - Berlin; Protonentherapie am Helmholtz-Zentrum, Berlin
  • A. M. Joussen - Berlin

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag21

doi: 10.3205/16sag21, urn:nbn:de:0183-16sag216

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Seibel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Diese Studie wurde durchgeführt, um Unterschiede hinsichtlich Augenerhalt und Langzeitkomplikationen nach chirurgischen Therapieoptionen, die adjuvant nach Protonentherapie beim uvealen Melanom durchgeführt wurden, zu untersuchen.

Methoden: Es wurden alle Patienten, die mit primärer Protonentherapie zwischen Juni 1998 und Juni 2015 behandelt wurden und eine minimale Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten aufwiesen, eingeschlossen.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2499 Patienten eingeschlossen. Die sekundäre Gesamt-Enukleationsrate lag bei 110 (4,4%) Patienten, von denen bei 78 Patienten ein Neovaskularisationsglaukom die Hauptursache war. Während von den endoresezierten Patienten 4,1% und von den endodrainierten Patienten 4,3% sekundär enukleiert wurden, lag die Rate bei der Vergleichsgruppe an Patienten mit gleichen Tumorkriterien (Tumordicke > 7 mm, Tumorbasis >8 mm und Begleitablatio) bei 9,7%. Patienten mit adjuvanter Endoresektion (n=445) entwickelten in 31,9% eine Strahlenretinopathie und in 12,1% ein Neovaskularisationsglaukom, Patienten mit Endodrainage-Vitrektomie (n=242) in 39,4% eine Strahlenretinopathie und in 21,1% ein Neovaskularisationsglaukom, Patienten der Vergleichsgruppe zeigten in 50,5% eine Strahlenretinopathie und in 58,3% ein Neovaskularisationsglaukom.

Schlussfolgerung: Durch adjuvante chirurgische ab interno Therapien kann die sekundäre Enukleationsrate um die Hälfte minimiert werden und das Risiko für eine Strahlenretinopathie und ein Neovaskularisationsglaukom reduziert werden. Die Endoresektion ist die vielversprechendste Option. Für Patienten, die dieser nicht zugeführt werden können, ist die Endodrainage-Vitrektomie sehr zu empfehlen.