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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2016, Leipzig

Ist der Erfolg der Präparation von lamellären Hornhauttransplantaten für DMEK abhängig von Spenderkriterien?

Meeting Abstract

  • Nicola Hofmann - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hannover
  • M. Derks - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hannover
  • I. Wittmershaus - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hannover
  • L. Blomberg - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hannover
  • M. Börgel - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation, gemeinnützige Gesellschaft mbH, Hannover

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2016 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 25.-26.11.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sag04

doi: 10.3205/16sag04, urn:nbn:de:0183-16sag046

Veröffentlicht: 25. November 2016

© 2016 Hofmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zur Behandlung von Hornhauterkrankungen, denen ein Funktionsverlust des Endothels zugrunde liegt, hat sich die Descemet-Membran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) zum Goldstandard entwickelt. Nachdem bisher die Präparation der Lamelle direkt im OP erfolgte, gelang es im vergangenen Jahr ein Präparationsverfahren in der DGFG-Gewebebank zu etablieren. Seit Dezember 2015 liegt für das Verfahren eine PEI-Genehmigung zum Inverkehrbringen vor. Seitdem hat die DGFG zahlreiche vorpräparierte Hornhauttransplantate für DMEK, kurz LaMEK, zur Transplantation abgegeben. Obwohl die vorpräparierten Transplantate mit einer Erfolgsquote von ca. 95% hergestellt werden können bleibt ein Anteil der Spenden, bei dem die Präparation schwierig ist oder sogar misslingt. Aus der Literatur ergeben sich Hinweise, dass möglicherweise Charakteristika des Spenders auf das Gelingen der Präparation einen Einfluss haben könnten. Dies scheinen insbesondere Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder auch Adipositas zu sein.

Methoden: Die bisher durchgeführten Präparationen werden retrospektiv auf Besonderheiten während des Präparationsprozesses betrachtet. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, ob es dabei zum Verlust des Präparates gekommen ist. Die entsprechenden Daten werden mit Informationen zum Spender abgeglichen.

Ergebnisse: Unter den Präparationen, die mit einem Transplantatverlust endeten, findet sich bei einem hohen Anteil der Spender in der Anamnese eine Besonderheit. Häufig war in der vorangegangenen Krankengeschichte, wie in der Literatur bereits beschrieben, eine diabetische Vorerkrankung bekannt oder der Spender war besonders übergewichtig. Eine weitere Auffälligkeit scheint in der Häufigkeit von Alkoholabusus zu liegen. Das Donoralter spielte dagegen für den Erfolg der Präparation keine Rolle. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden, dass aufgrund der insgesamt geringen Anzahl betrachteter Prozesse bisher keine statistisch relevanten Aussagen getroffen werden können.

Schlussfolgerungen: Die Vorpräparation der Transplantate in der Gewebebank verringert das Verschnittrisiko im OP, das Risiko postoperativer Komplikationen und reduziert Zeit sowie Kosten des operativen Eingriffs signifikant. Um zukünftig für die Wahl einer Hornhaut zur Lamellenpräparation weitere Kriterien definieren zu können, müssen jedoch noch mehr Präparationsprozesse untersucht werden.