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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Submakuläre Blutung bei exsudativer AMD: rtPA / Gasinstillation vs. Bevacizumab / rtPA / Gasinstillation

Meeting Abstract

  • Antonia Bottesi - Dresden
  • E. Matthé - Dresden
  • D. Sandner - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag55

doi: 10.3205/15sag55, urn:nbn:de:0183-15sag551

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Bottesi et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die feuchte AMD ist in den Industrienationen die häufigste Ursache einer Erblindung bei Patienten über 50 Jahre. Eine wesentliche Komplikation der Erkrankung ist eine submakuläre Blutung. Eine intravitreale Injektion (IVI) von rtPA (recombinant tissue plasminogen activator) in Kombination mit einer Gasinstillation sowie anschließender Lagerung des Patienten gilt heute als Standard der nichtoperativen Therapie.

Fragestellung: Wir untersuchen, ob eine primäre zusätzliche Gabe von Bevacizumab einen Vorteil für die Visusentwicklung im Verlauf bewirken kann.

Methoden: Retrospektive Auswertung aller Patienten, die von 02/2007 bis 01/2014 in unserer Klinik aufgrund einer submakulären Blutung bei feuchter AMD eine der beiden Therapiealternativen erhielten (Zweierkombination: rtPA und Gasinstillation gegen Dreierkombination: rTPA, Bevacizumab und Gasinstillation). Primäre Zielgröße war die Visusentwicklung im Verlauf.

Ergebnisse: Es zeigt sich ein statistisch signifikanter Visusgewinn durch die kombinierte intravitreale rtPA- Gabe und Gasinstillation bei der Therapie einer submakulären Blutung im Rahmen der exsudativen AMD in den ersten 4 Wochen, aber kein zusätzlicher Effekt durch die gleichzeitige intravitreale Avastin-Gabe (n=98) (logMARpräop (2erKombination) 1,28; logMARpräop (3erKombination) 1,27 ; logMARpostop nach 4 Wochen (2er- und 3er Kombination) 1,02). In der Auswertung der 3-Monats-Ergebnisse (n=74) zeigt sich jedoch bei den Patienten mit sofortiger gleichzeitiger Avastin-Gabe ein weiterer Visusanstieg im Verlauf (logMAR präop 1,12 logMAR 0,93 nach 4Wochen; logMAR 0,75 nach ca. 3 Monaten). In der Zweierkombinationsgruppe hingegen zeigt sich ein stabiler Visus nach 1 und 3 Monaten, jedoch kein weiterer Visusanstieg im Verlauf (logMAR präop 1,32; logMAR 1,02 nach 4 Wochen; logMAR 1,02 nach 3 Monaten).

Schlussfolgerung: Die entscheidende Rolle für den Visusanstieg in den ersten Wochen- nach einer subretinalen makulären Blutung im Rahmen der exsudativen AMD scheint die mechanische Verdrängung mittels intravitrealer Gasinstillation in Kombination mit der rtPA-Eingabe zu spielen. Es zeigte sich kein zusätzlicher Visusanstieg in den ersten Wochen durch die gleichzeitige intravitreale Avastingabe. Es zeigt sich jedoch nach 3 Monaten in der Dreierkombinationsgruppe ein weiterer Visusanstieg bei stabilem Visus in der Zweierkombinationsgruppe.