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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Brauchen wir noch Elektrophysiologie in der Augenheilkunde? Indikationsstellung für elektrophysiologische Untersuchungen

Meeting Abstract

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  • Helmut Tegetmeyer - Leipzig

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag46

doi: 10.3205/15sag46, urn:nbn:de:0183-15sag463

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Tegetmeyer.
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Gliederung

Text

Als elektrophysiologische Untersuchungsmethoden in der Augenheilkunde stehen das Ganzfeld-Elektroretinogramm (ERG) zur Untersuchung der äußeren und mittleren Netzhautschichten, das Muster-ERG zur Untersuchung der Ganglienzellfunktion, das Elektrookulogramm (EOG) zur Untersuchung der Funktion des retinalen Pigmentepithels sowie Visuell evozierte Potentiale (VEP) zur Prüfung der gesamten Sehbahn einschließlich des Nervus opticus und des primären visuellen Kortex zur Verfügung. ERG und VECP können auch multifokal zur Testung innerhalb umschriebener Gesichtsfeldareale eingesetzt werden.

Die technische Entwicklung bildgebender Verfahren insbesondere der Optischen Kohärenz-tomographie (OCT) und der Fundusautofluoreszenz (FAF) hat es möglich gemacht, feine morphologische Veränderungen im Bereich der Netzhaut mit hoher räumlicher Auflösung zu erfassen.

Dadurch lassen sich vielfach typische retinale Erkrankungen frühzeitig erkennen, deren Diagnose bisher den Einsatz elektrophysiologischer Untersuchungen erforderte (z.B. x-chromosomale Retinoschisis, Morbus Stargardt, vitelliforme Makuladystrophie). Allerdings ist die periphere Netzhaut der OCT-Diagnostik bisher noch nicht zugänglich. Deshalb ist zur Abgrenzung zentraler Netzhauterkrankungen (z.B. Makuladystrophie) von generalisierten Netzhauterkrankungen (z.B. Zapfendystrophie, Retinitis pigmentosa) oder zur Differenzierung generalisierter Netzhauterkrankungen (z.B. Enhanced S-cone Syndrom, Achromatopsie) weiterhin eine gezielte elektrophysiologische Diagnostik erforderlich.