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Haarkortisolanalyse bei Keratokonuspatienten
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Veröffentlicht: | 16. Dezember 2015 |
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Hintergrund: Die Bestimmung des Kortisolwertes im Haar hat sich als Biomarker für die Evaluation von chronischem Stress etabliert. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob bei Patienten mit progredientem Keratokonus eine erhöhte Haarkortisolkonzentration gemessen werden und somit chronischer Stress als Risikofaktor für eine Krankheitsprogression gesehen werden kann.
Methoden: 27 Teilnehmer (11 Gesunde, 16 Keratokonuspatienten) wurden in diese prospektive Pilotstudie eingeschlossen. Es wurden Haarsträhnen von Gesunden und von Keratokonuspatienten analysiert, um deren Haarkortisolgehalt miteinander zu vergleichen. Ausgehend von einem durchschnittlichen Haarlängenwachstum von 1cm/Monat, wird angenommen dass der Haarkortisolgehalt eines 3cm langen Haarsegmentes, das Stressprofil der letzten drei Monate repräsentiert. Wir haben Haarsträhnen mit einem Durchmesser von ca. 3 mm untersucht, die Skalp-nah am Hinterkopf entfernt wurden. Die Kortisolspiegelbestimmung erfolgte im Institut für Biopsychologie der TU Dresden mittels kommerziell erhältlichen Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA, IBL-Hamburg, Deutschland). Relevante soziodemographische Parameter wurden dokumentiert und es musste ein Fragebogen zur Evaluation von chronischem Stress (Trierer Inventar of Chronic Stress screening scale) beantwortet werden. Statistische Analysen erfolgten mittels SPSS: Chi²-test und ANOVA wurden verwendet, um Unterschiede zwischen den beiden Guppen zu analysieren.
Ergebnisse: Bei Keratokonuspatienten war die Haarkortisolkonzentration höher als bei den Gesunden (37,51±7,0 und 20,99±8,2 pg/mg p=0,142). Da der normale Haarkortisolwert zwischen 5-25 pg/mg liegt, waren die gemessenen Werte nahezu signifikant. Es fanden sich mehr pathologisch erhöhte Haarkortisolwerte in der Keratokonus- als in der gesunden Gruppe (50% vs. 18%; P=0.093). Außerdem wiesen Patienten mit Keratokonus einen signifikant höheren BMI als die gesunde Vergleichsgruppe auf (27,5 kg/m² vs. 23 kg/m²; p=0,044). Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht und TICS-Wert zwischen beiden Gruppen.
Schlussfolgerung: Diese Pilotstudie konnte zeigen, dass seine erhöhte Haarkortisolkonzentration ein Risikofaktor für die Progression des Keratokonus sein könnte und dass diese Patienten folglich von einer Stressreduktion profitieren könnten. Eine größere Studie mit größerer Fallzahl ist erforderlich, um eine mögliche statistische Signifikanz dieser Hypothese nachzuweisen.