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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Glaukomtherapie: Neue operative Möglichkeiten

Meeting Abstract

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  • Anselm G.M. Jünemann - Rostock

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag34

doi: 10.3205/15sag34, urn:nbn:de:0183-15sag342

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Jünemann.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Micro-Invasive GlaucomaSurgery (MIGS) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Erste Mikroimplantate sind bereits CE-zertifizert und auf dem Markt verfügbar (iStent, iStentinject), weitere innovative Ansätze befinden sich in der klinischen Prüfung. MIGS-Eingriffe erlauben ein frühzeitiges Eingreifen, um die Progression der Glaukomerkrankungaufzuhalten und haben die folgenden Gemeinsamkeiten: ab interno Zugang über eine Mikroinzision, minimale Traumatisierung des Zielgewebes, gute Wirksamkeit bei günstigem Nebenwirkungsprofil, rasche Wiederherstellung des Patienten. In diesem Vortrag sollen die Funktionsweise und klinischen Ergebnisse der iStent-Familie, des CyPass Micro-Stent, des HydrusMicrostent und des XEN-Implantates diskutiert werden.

Methode: Der iStent, iStentinject und Hydrus werden transtrabeculär in den Schlemmschen Kanal, der CyPass und iStentsupra in den suprachoroidalen Raum über eine Parazentese eingeführt. Der Xen gewinnt Anschluss an den subtenonalen Raum.

Ergebnisse: Alle Stents senken den Augeninnendrucksenkung auf im Mittel 15 mmHg. Die Senkung auf dieses Niveau hängt mit der Beeinflussung nur eines Teils der seriellen Abflusswiderstände zusammen.

Schlussfolgerung: Die innovativen Glaukomimplantate zeigen eine erfreuliche Entwicklung und die Ergebnisse der ersten Studien weisen daraufhin, dass eine IOD-Kontrolle mit einem minimalinvasiven Eingriff möglich ist. Die mikro- oder minimalinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) mit Stents ist für Patienten geeignet, bei denen der Zieldruck in dem oben beschriebenen Bereich liegt. Dabei ist es auf dem Boden der derzeitigen Datenlage weniger die Frage, welcher Stent bei welchem Patienten implantiert wird, sondern die Stents erfordern grundsätzlich einen offenen Kammerwinkel. Von den hier beschriebenen Stents sind der iStent und iStentinject, die den konventionellen Abflussweg verbessern, bereits im Markt verfügbar.Für die Patienten bedeuten diese neuen chirurgischen Möglichkeiten einen Zugewinn an Lebensqualität, die viel diskutierte mangelnde Compliance bei Glaukompatienten rückt in den Hintergrund.