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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Faktoren für die Effektivität der SLT bei behandelten Glaukompatienten

Meeting Abstract

  • Johanna Orphal - Dresden
  • K. Pillunat - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag32

doi: 10.3205/15sag32, urn:nbn:de:0183-15sag329

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Orphal et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Studie ist es eine Aussage über die Effektivität der Selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) bei behandelten Patienten zu treffen und Einflussfaktoren auf den drucksenkenden Effekt der Behandlung zu identifizieren.

Methoden: In die prospektive Studie wurden 56 Augen von 56 behandelten Glaukompatienten eingeschlossen, davon 43 Patienten mit einem Hochdruckglaukom (HDG) und 13 Patienten mit einem Normaldruckglaukom (NDG). Die SLT (SoloTM, Ellex, Australien) wurde mit einer Gesamtenergie von durchschnittlich 78,8 ± 4,5 mJ durchgeführt. Der intraokulare Druck (IOD) wurde vor der SLT und 13,4 ± 7,1 Wochen nach der Behandlung mittels Ocular Response Analyser (ORA, Reichert, USA) gemessen und durch die korneale Hysterese und den kornealen Resistenzfaktor korrigiert (IODcc). Übeprüft wurde die Korrelation der IOD-Senkung zu Alter, Geschlecht, Dauer der Glaukomerkrankung, Anzahl der drucksenkenden Augentropfen, Ausgangsdruck, zentrale Hornhautdicke (CCT), korneale Hysterese (CH in mmHg), korneale Resistenzfaktor (CRF in mmHg) sowie zum Perimetrie-Parameter mean deviation (MD). Die statistische Datenauswertung erfolgte mit SPSS, wobei ein p<0,05 als signifikant galt.

Ergebnisse: Nach der SLT kam es zu einer signifikanten Senkung des IODcc von durchschnittlich 19,7 ± 5,3 mmHg auf 16,7 ± 3,4 mmHg (p<0,001). Es wurde bei 44 Patienten (78,6%) eine Senkung des IODcc festgestellt. Die mittlere Drucksenkung des IODcc lag für diese Patienten bei 4,5 mmHg (20%). Bei 22 Patienten (39,9%) war eine IODcc-Senkung von mehr als 20% zu verzeichnen. Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen der IOD-Senkung und dem Ausgangsdruck (r=0,779, p<0,001). Bei einem Ausgangsdruck von ≤ 15 mmHg hat eine SLT keinen guten drucksenkenden Effekt. Andere Faktoren, wie Patientenalter, Geschlecht, Dauer der Glaukomerkrankung, CCT oder CH wiesen keine signifikante Korrelation mit der IOD-Senkung auf.

Schlussfolgerung: Die SLT ist eine erfolgreiche Methode zur Senkung des Augeninnendrucks bei behandelten Glaukompatienten. Der drucksenkende Effekt ist dabei besonders abhängig vom Ausgangsdruck. Bei IOD-Werten unter 15 mmHg ist keine bzw. eine nur geringfügige IOD-Senkung zu erwarten.