gms | German Medical Science

Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Einsatz von Spironolacton bei RCS Patienten – neuer Therapieansatz?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Daniel Barta - Chemnitz

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag23

doi: 10.3205/15sag23, urn:nbn:de:0183-15sag239

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Barta.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Chorioretinopathia centralis serosa ist charakterisiert durch eine idiopathische seröse Abhebung der neurosensorischen Retina mit oder ohne Abhebung des retinalen Pigmentepithels (RPE) bevorzugt im Makulabereich, und führt zu einer zentralen Visusminderung. Die Ätiologie der Erkrankung ist bislang nicht geklärt. Man geht von einer gestörten Integrität des komplexen Pigmentepithels, der Bruch-Membran und Choriokapillaris aus. Neben anderen Hypothesen ist der Zusammenhang zwischen erhöhtem endogenen und exogenen Glukokortikoidkonzentrationen und dem Auftreten der Chorioretinopathia centralis serosa – insbesondere mit bilateralem, rezidivierendem und schwerem Verlauf – belegt. Es wurde tierexperimentel nachgewiesen, dass eine intravitreale Gabe von Aldosteron eine Dilatation, bzw. Verdickung der choroidalen Gefäße verursacht. Umgekehrt lässt sich durch Aldosteronantagonisten diese choroidale Verdickung aufheben. Es handelt sich um eine spezifische Regulation des Gefäßsystems am hinteren Augenpol, die durch den Mineralokortikoidrezeptor-Agonisten oder durch hohe Glukokortikoide induziert wird. Dieses Mechanismus stellt eine weitere Therapieoption einer chronischen Retinopathie centralis serosa, wenn die üblichen Therapiemaßnahmen wie PDT, Laserkoagulation, Mikropulsdiodenlaser oder systemische Gabe von Azetazolamid keinen Therapeutischen Effekt bringen.

Methode: Wir behandelten Patienten mit chronischem Verlauf systemisch mit Eplerenon/Spironolacton in Dosierung von anfänglich 25mg tgl. für 1 bis 2 Wochen und anschließend 50mg tgl. über 1-3 Monate je nach Verlauf.

Resultate: Wir werden einige unsere Patienten mit chronischer Retinopathia centralis serosa vorstellen, die wir erfolgreich mit Aldosteronantagonisten (Epleronon, Spironolacton) behandelt haben. Das Spektrum der Patienten variiert von rezidivierendem Verlauf über mehrere Jahre bis chronischen Verlauf seit mehreren Monaten. Es konnte unter der Therapie eine deutliche Abnahme der subretinalen Flüssigkeit beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Die Therapie mit Aldosteronantagonisten zeigte sich in einigen Fällen als eine erfolgreiche Methode, die zur Stabilisierung führte, wenn andere Therapiemöglichkeiten keine Verbesserung brachten oder kontraindiziert waren.