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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Das OP-Risiko bei perforierender Keratoplastik ist minimierbar

Meeting Abstract

  • Arne Viestenz - Homburg/Saar
  • H. Zuche - Homburg/Saar
  • E. Morinello - Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, UKS, Homburg/Saar
  • A. Viestenz - Homburg/Saar
  • T. Volk - Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, UKS, Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag10

doi: 10.3205/15sag10, urn:nbn:de:0183-15sag108

Veröffentlicht: 16. Dezember 2015

© 2015 Viestenz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Vis-à-tergo (VAT) ist eine schwere Komplikation während der perforierenden Keratoplastik (PKP). Die Rolle von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien als potenzieller Risikofaktor für eine VAT bei der PKP wurde untersucht.

Methoden: 95 Patienten mit einer PKP wurden in diese nicht-interventionelle, prospektive Studie eingeschlossen (55 Männer, 40 Frauen). Die VAT wurde in 5 Schweregrade unterteilt: 0=keine Pulsation, 1=milde Pulsation, 2=schwere Pulsation des Iris-Diaphragmas mit Kontakt zur Hornhaut, 3=Prolaps von Irisgewebe, 4=expulsive Blutung. Es wurden in Abhängigkeit von der zu erwartenden OP-Dauer 3 Gruppen eingeteilt: kurze OP-Dauer bis 30 min – Mivacurium (n=30), mittlere OP-Dauer bis ca. 50 min – Atracurium (n=35), lange OP-Zeit über 90 min – Rocuronium (n=30). Die Relaxometrie erfolgte mittels train-of-four.

Ergebnisse: Eine signifikante VAT (Schweregrade 1bis 3) trat bei 77% der PKPs unter Mivacurium, bei 26% der PKPs unter Atracurium und bei 6,6% der PKPs unter Rocuronium auf (p<0,001).

Schlussfolgerung: Mivacurium birgt ein signifikant höheres Risiko für eine VAT bei der PKP in sich. Atracurium bzw. Rocuronium sollten bei der PKP zur operativen Risikominimierung bevorzugt werden. Die Autoren haben keine finanziellen Interessen. Die Studie wurde von der Ethik-Kommission des Saarlandes genehmigt.