gms | German Medical Science

Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2014

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

28.11. - 29.11.2014, Dresden

Therapie von uvealen Metastasen

Meeting Abstract

  • Aline Isabel Riechardt - Berlin
  • I. Seibel - Berlin
  • A. Böker - Berlin
  • M. Rehak - Berlin
  • A. M. Joussen - Berlin

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2014 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 28.-29.11.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sag36

doi: 10.3205/14sag36, urn:nbn:de:0183-14sag364

Veröffentlicht: 26. November 2014

© 2014 Riechardt et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Uveale Metastasen stellen den häufigsten intraokularen malignen Tumor dar. 90% der Metastasen finden sich in der Choroidea, während sich nur 10% in Iris und Ziliarkörper finden. Bis zu 34% der Patienten mit Metastasen haben zum Zeitpunkt der ophthalmologischer Erstvorstellung keinen bekannten Primarius. Hier fällt es dem Augenarzt zu das weitere Prozedere zu initiieren. Neben dem obligatorischen onkologischen Screening kann eine Biopsie der Metastase wegweisend sein.

Methoden: Wir haben alle Patienten, die sich zwischen 2002 und 2014 mit uvealen Metastasen vorstellten, anhand ihrer Therapiemodalität ausgewertet.

Ergebnisse: Insgesamt haben wir im oben genannten Zeitraum 65 Patienten behandelt von denen 27% mit Chemotherapie, 20% mit perkutaner Bestrahlung des Auges, 7% mit Ganzhirnbestrahlung, 4% mit Brachytherapie, 4% mit Protonentherapie, 4% mit Enukleation und 3% mit intravitrealem Bevacizumab behandelt wurden. 24% der Patienten erhielten eine Kombinationstherapie aus den o.g. Optionen und 7% wurden beobachtet.

Diskussion: Die histopathologische Sicherung der Metastase ermöglicht zum einen die Optimierung der Suche nach dem Primarius, sie kann aber auch genutzt werden um eine zielgerichtete Therapie zu initiieren (z.B. Herceptin® gegen HER2 neu bei Mamma-Ca, Vemurafenib® als BRAF-Inhibitor beim kutanen Melanom, etc.). Geht die Metastase durch systemische Chemotherapie nicht zurück, stellt die Bestrahlung eine Option dar. Intravitreal injiziertes Bevacizumab wird erst seit kurzem wie in Fallberichten gezeigt bei uvealen Metastasen als off-label-use angewandt. Dies scheint zum jetzigen Zeitpunkt sehr erfolgreich, jedoch bleiben die Langzeitergebnisse und größere Studien noch abzuwarten. Zusammenfassend richtet sich die Behandlung nach Größe, Symptomen, Primarius und natürlich Allgemeinzustand des Patienten. Es gibt somit kein klassisches Therapieschema, sondern eine interdisziplinär geplante und individuell auf den jeweiligen Patienten angepasste Therapie.