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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2014

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

28.11. - 29.11.2014, Dresden

Wirksamkeit von Aflibercept bei Patienten mit mehr als 10 vorangegangenen intravitrealen Ranibizumab Injektionen

Meeting Abstract

  • Janine Lenk - Dresden
  • D. Sandner - Dresden
  • E. Matthé - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2014 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 28.-29.11.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sag06

doi: 10.3205/14sag06, urn:nbn:de:0183-14sag068

Veröffentlicht: 26. November 2014

© 2014 Lenk et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die intravitreale Injektion des anti-VEGF-Inhibitors Ranibizumab gilt seit 2007 als Standardtherapie für die Behandlung der feuchten AMD. Trotz konsequenter Behandlung mit Ranibizumab kann nicht bei allen Patienten eine vollständige Befundberuhigung erreicht werden. Seit 2012 steht mit dem rekombinanten Fusionsprotein Aflibercept eine zweite gleichwertige Therapieoption zur Verfügung. Wir untersuchten, ob Patienten, die scheinbar nicht mehr auf Ranibizumab ansprechen von einem Wechsel auf Aflibercept profitieren.

Methoden: In diese retrospektive Studie wurden 83 Augen von 81 Patienten eingeschlossen, bei denen seit Zulassung von Aflibercept 2012 die Indikation zum Therapie-Wechsel nach therapierefraktärer Ranibizumabbehandlung gestellt wurde. Einschlusskriterien waren ein Alter ≥ 50 J. und mindestens 10 stattgehabte Ranibizumab IVI am Studienauge vor Therapiewechsel auf Aflibercept. Ausgeschlossen wurden Patienten die zusätzlich andere schwerwiegende Visus-limitierende Erkrankungen aufwiesen. Primäre Endpunkte waren die Visusentwicklung und die Beurteilung der zentralen Netzhautdicke (CMT) im OCT. Sekundäre Endpunkte waren der prozentuale Anteil Augen, die nach Aflibercept IVI keine Aktivität der CNV mehr zeigten und der Anteil der Augen mit Zeilengewinn/-verlust. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS, wobei ein p<0,05 als statistisch signifikant galt.

Ergebnisse: Der Visus vor Aflibercept betrug im Mittel 0,83 ± 0,34 logMAR mit einem leichten, jedoch nicht signifikanten Anstieg auf 0,79 ± 0,33 logMAR nach der 3. Aflibercept IVI (p=0,205). Hingegen zeigte sich eine signifikante Reduktion der zentralen Netzhautdicke von 451,4 ± 263,0 µm auf 288,2 ± 128,2 µm (p=0,0001). Es zeigte sich insgesamt bei 73% der Augen ein besserer oder gleicher Visus, bei 27% der Augen sahen wir trotz Therapieumstellung eine progrediente Visusverschlechterung. Dabei profitieren v.a. Patienten mit schlechtem Ausgangsvisus signifikant von der Umstellung auf Aflibercept (p=0,001).

Schlussfolgerungen: Bei Patienten, die offensichtlich nicht mehr auf die Therapie mit Ranibizumab ansprechen, kann ein Wechsel auf das Präparat Aflibercept zu einer Inaktivierung der CNV und zu einer Visusverbesserung oder zumindest Stabilisierung führen.