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Biomechanische Eigenschaften der Hornhaut und deren Korrelation zu glaukomspezifischen Parametern und Körperindizes
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Veröffentlicht: | 15. November 2013 |
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Ziel: Die prospektive klinische Studie untersucht klinische und glaukomspezifische Parameter hinsichtlich ihrer Korrelation zu biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut.
Methodik: Betrachtet wurden mittels Ocular Response Analyzer (ORA, Reichert Technologies, NY) erhobene Parameter an 166 konsekutiv eingeschlossenen rechten Augen von Patienten (mittleres Alter 66,08±8,45 Jahre) mit Normaldruck- oder primär chronischem Offenwinkelglaukom. Die korneale Hysterese (CH, mmHg) als Maß für visköse Eigenschaften der Hornhaut und der korneale Resistenzfaktor (CRF, mmHg) als Maß für den Gesamtwiderstand der Hornhaut waren von Interesse. Als Gütekriterium für die Messungen galt ein Wave-Score ≥2. Beobachtet wurde die Korrelation zu Body Mass Index, Größe, Gewicht, IODg (Intraokulardruck als Goldmann-Äquivalent), IODcc (adaptiert an CH, CRF), zentrale Hornhautdicke (CCT) sowie den Perimetrieindizes mean deviation (MD, dB) und pattern standard deviation (PSD, dB). Die Statistik erfolgte mit nichtparametrischer Korrelation nach Spearman und partieller Korrelation (statistisch signifikant p<0,05).
Ergebnisse: Am interessantesten waren die Ergebnisse für CH und CRF (Mittelwert CH 9,36±2,13 mmHg, CRF 9,34±2,38 mmHg). Für CH besteht eine signifikante Korrelation mit MD und PSD. Der Korrelationskoeffizient r beträgt für die MD 0,192 (p=0,014) und für die PSD -0,171 (p=0,028). Auch lässt sich eine signifikante Korrelation zwischen CRF und MD (r=0,25, p=0,001) und PSD (r=-0,285, p=0,001) nachweisen. Rechnet man den Einfluss von IODcc und CCT auf die Messung von CH (CHkorr 9,12±1,67) und CRF (CRFkorr 9,52±2,08) heraus, so bleibt die Korrelation mit MD (r=0,244, p=0,002) und PSD (r=-0,242, p=0,002) für CHkorr sowie mit MD (r=0,253, p=0,001) und PDS (r=-0,25, p=0,001) für CRFkorr erhalten. In den Gruppen MD >-6 dB, -6 dB≤MD≥-12 dB und MD≤-12 dB wird anhand CHkorr und CRFkorr deutlich, dass je geringer die Werte sind, die MD umso kleiner, also der Glaukomschaden umso größer ist. Hinsichtlich der Körperindizes bestand keine statistische Signifikanz.
Diskussion: Zur Beurteilung des Verlaufes primärer Glaukome bei offenem Kammerwinkel ist es sinnvoll, die ORA-Messung mit ihrer Aussagekraft hinsichtlich biomechanischer Hornhauteigenschaften routinemäßig in die Diagnostik aufzunehmen. Möglicherweise ergeben sich insbesondere prognostische Hinweise.