Artikel
Keratokonus und Hypothyreose – gibt es einen Zusammenhang?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. November 2013 |
---|
Gliederung
Text
Der Keratokonus ist charakterisiert durch eine progressive Hornhautverdünnung mit daraus resultierender Hornhautverformung und Visusreduktion. Die genauen Ursachen bzw. auslösenden Faktoren des Keratokonus sind weiterhin unbekannt. Vermutet werden unter anderem Keratiden, intensives Augenreiben aber auch systemische Erkrankungen wie Atopie, Osteogenesis imperfecta, das Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom. Im Tierexperiment konnte zudem durch eine Vitamin A freie Diät der Keratokonus induziert werden. Eine weitere mögliche Ursache des Keratokonus ist die Hypothyreose. In einem Fallbericht von Gatzioufas et al wurde beispielsweise im Rahmen einer akuten Schwangerschafts-Hypothyreose das Auftreten eines Keratokonus gezeigt. In anderen Geweben wie z.B. der Aorta konnte im Rahmen einer Hypothyreose eine geringere Stabilität nachgewiesen werden. In diesem Zusammenhang wurde die Hypothyreose auch als mögliche Ursache für Aortendissektionen diskutiert. In einer Studie von Seitz und Gatzioufas wurden bei insgesamt 154 Patienten mit diagnostiziertem Keratokonus eine signifikant erhöhte Rate von Schilddrüsenstörungen festgestellt (13,6% vs. 2,0% mit p<0,001). Anhand ihrer Ergebnisse empfehlen die Autoren die routinemäßige Überprüfung der Schilddrüsen-Parameter bei Patienten mit neu entdecktem Keratokonus.