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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

Muir Torre Syndrom

Meeting Abstract

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  • E. Voigt - Dresden
  • F. Sommer - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag13

doi: 10.3205/12sag13, urn:nbn:de:0183-12sag138

Veröffentlicht: 28. November 2012

© 2012 Voigt et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Muir Torre Syndrom ist eine sehr seltene phänotypische Variante des hereditären nonpolypösen kolorektalen Karzinoms (HNPCC, Lynch-Syndrom). Charakteristisch ist das gemeinsame Auftreten mindestens eines Talgdrüsentumors mit gastrointestinalen Tumoren (50%) und Malignomen des Urogenitaltraktes (25%).

Methoden: Wir präsentieren den Fall eines 72-jährigen Patienten, der zur operativen Versorgung eines unklaren Oberlidtumors zugewiesen wurde. In der Vorgeschichte wurden ein Sigma- und Oesophaguskarzinom behandelt. Der Weg vom klinischen Befund bis zur Sicherung der seltenen Diagnose wird dargestellt.

Ergebnisse: Nach R0-Resektion erbrachte die histologische Untersuchung ein hoch differenziertes Talgdrüsenkarzinom. Die Genanalyse ergab eine Mutation im MSH-6 Genlocus passend zum Muir Torre Syndrom. Im anschließend eingeleiteten Staging ließ sich keine weitere Tumorausbreitung nachweisen.

Schlussfolgerung: Malignome in der Vorgeschichte können im Rahmen von Syndromen auch im Lidbereich wegweisend für das Vorliegen maligner Prozesse sein.