gms | German Medical Science

Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25. - 26.11.2011, Dresden

Einfluss von Statinen auf die okuläre Mikrozirkulation bei Patienten mit Hypercholesterinämie

Meeting Abstract

  • Naim Terai - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden
  • E. Spörl - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden
  • S. Fischer - Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinik Dresden
  • K. Hornykewycz - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden
  • M. Haustein - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden
  • J. Haentzschel - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden
  • L. E. Pillunat - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinik Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2011 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11sag18

doi: 10.3205/11sag18, urn:nbn:de:0183-11sag186

Veröffentlicht: 25. November 2011

© 2011 Terai et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von Statinen auf die okuläre Mikrozirkulation bei Patienten mit Hypercholesterinämie zu untersuchen.

Methodik: Es wurden 10 Patienten mit Hypercholesterinämie in diese Studie eingeschlossen. Die Diameter der retinalen Gefäße wurden kontinuierlich mit dem Retinal Vessel Analyzer (RVA, Imedos) vor und 4 Wochen nach Statintherapie gemessen. Nach Baseline-Messung wurde ein monochromatischer Flicker appliziert, um eine retinale Vasodilatation zu provozieren. Die Flickerantworten wurden dann nach 50, 150 und 250 sec nach Baseline aufgezeichnet. Zusätzlich wurden die Cholesterol, HDL, LDL und Trigylceridwerte bestimmt, um eine mögliche Korrelation zwischen Diameterveränderungen der retinalen Gefäße und dem Lipidstoffwechsel vor und nach Statintherapie zu untersuchen.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Diameter der Arteriolen vor Statintherapie bei Baseline-Untersuchung lag bei 106.3±1.5 µm und die durchschnittliche Diameter der Venolen bei Baseline-Untersuchung lag bei 127.3±2.5 µm. Die durchschnittliche Diameter der Arteriolen 4 Wochen vor Statintherapie lag bei 107.3±1.8 µm nach 50 sec, 107.9±1.8 µm nach 150 sec und 108.0±1.8 µm nach 250 sec (p=0.01). Die durchschnittliche Diameter der Venolen 4 Wochen vor Statintherapie lag bei 128.0±2.6 µm nach 50 sec, 128.2±2.5 µm nach 150 sec und 128.2±2.3 µm nach 250 sec (p=0.01). Die durchschnittliche Diameter der Arteriolen 4 Wochen nach Statintherapie bei Baseline-Untersuchung lag bei 107.1±1.6 µm und bei den Venolen bei 127.7±2.3 µm mit statistisch signifikantem Unterschied zu den Werten vor Statintherapie (P=0.004). Die durchschnittliche Diameter der Arteriolen nach Statintherapie stieg auf 109.2±2.1 µm nach 50 sec, auf 110.6±2.6 µm nach 150 sec und auf 111.8±2.3 µm nach 250 sec mit statistischer Signifikanz nach allen Messzeitpunkten (P=0.001). Die durchschnittliche Diameter der Venolen nach Statintherapie stieg auf 130.6±2.7 µm nach 50 sec, auf 132.1±2.6 µm nach 150 sec und auf 133.5±3.0 µm nach 250 sec mit statistischer Signifikanz nach allen Zeitpunkten (P=0.001).

Diskussion: Die vorliegende Studie konnte einen signifikanten Anstieg in der Vasodilatation der retinalen Arteriolen und Venolen 4 Wochen nach Statintherapie zeigen. Dieser Effekt könnte durch eine endothel-abhängige NO-getriggerte Vasodilatation durch Statine erklärt werden-ein pleiotroper Wirkmechanismus, welcher neben dem lipidsenkenden Effekt von Statinen beobachtet werden kann.