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Darstellung von vitreoretinalen Traktionen mittels OCT bei Patienten mit aktiver proliferativer diabetischer Retinopathie
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Veröffentlicht: | 24. November 2010 |
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Hintergrund: Die Pathogenese der proliferativen diabetischen Retinopathie ist weiterhin nicht vollständig erforscht. Die Rolle von Wachstumsfaktoren und Zytokinen bei der Angiogenese sind unumstritten; ob aber auch andere z.B. mechanische Faktoren (wie z.B. vitreoretinale Traktionen) eine pathologische Angiogenese verursachen können, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Unsere Untersuchungen zeigen den Zusammenhang zwischen der anhaftenden hinteren Glaskörpergrenzmembran und den Neovaskularisationen bei Patienten mit PDR.
Methoden: Wir untersuchten 40 Augen von 25 Patienten mit PDR mit der OCT und der FAG und legten dabei insbesondere Wert auf die Darstellung der vitreoretinalen Grenzflächen im Bereich der Proliferationen.
Ergebnisse: Die OCT kann gut Proliferationen und Adhäsionen zwischen der Netzhaut und der Papille mit der darüber liegenden hinteren Glaskörpergrenzmembran lokalisieren. Bei allen Patienten war die durch die Neovaskularisationen ausgelöste Leckage während der FAG immer im Bereich von vitreoretinalen Traktionen bei nur partieller Glaskörperabhebung zu finden. Bei keinem Patienten mit aktiver PDR konnten wir eine vollständige hintere Glaskörperabhebung nachweisen.
Schlussfolgerungen: Es scheint, dass vitreoretinale Traktionen i.S. einer „Leitschiene“ für die Migration von Endothelzellen eine besondere Rolle in der Pathophysiologie von Neovaskularisationen spielen. Die OCT ermöglicht eine exakte Lokalisierung und Visualisierung von Neovaskularisationen und Traktionen und ist deshalb bei der Planung von vitreoretinalen Eingriffen unabkömmlich