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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

26. - 27.11.2010, Dresden

Memantine in der Behandlung bei fere absolutem Glaukom – klinische Verlaufsbeobachtungen

Meeting Abstract

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  • Katja Göbel - Berlin, Deutschland
  • C. Erb - Berlin, Deutschland

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2010 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 26.-27.11.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10sag03

doi: 10.3205/10sag03, urn:nbn:de:0183-10sag033

Veröffentlicht: 24. November 2010

© 2010 Göbel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei fortgeschrittenen Glaukomschäden ist bei normotonen, stabilen Tensionswerten bei progredientem Gesichtsfeldverlauf nach Ausschluss weiterer Risikofaktoren eine günstige Beeinflussung des weiteren Krankheitsverlaufes schwierig. Durch den Einsatz von Memantine (off-label-use) wird erhofft, dass die Glutamattoxizität beim Glaukom beeinlusst und so der Verfall der Ganglienzellen verringert wird.

Methode: An unserer Klinik werden Patienten mit fere absolutem Glaukom und zunehmenden Gesichtsfeldausfällen mit Memantine behandelt. Der Augeninnendruck ist bei den Patienten medikamentös normoton eingestellt. Die Therapie mit Memantine wird in einer Dosierung von 5 mg/d in der ersten Woche begonnen und auf 10 mg 2 x tgl. innerhalb 4 Wochen gesteigert. Es erfolgen vierteljährliche Kontrollen mit der Weiß-Weiß-Perimetrie und visuell evozierten Potentialen.

Ergebnisse: In den Gesichtsfelduntersuchungen zeigen sich bei etwa 75% der Patienten eine Stabilisierung, bei den übrigen 25% zu gleichen Teilen eine Besserung bzw. eine Verschlechterung. Es erfolgte eine statistische Auswertung der Parameter Mean-Deviation sowie Loss Variance nach 3 Monaten, 6 Monaten, 9 Monaten sowie nach 12 Monaten Therapie. Zu keinem Zeitpunkt lag eine statistisch signifikante Änderung der Parameter vor (p>0,05). Die Therapie wurde von den meisten Patienten gut vertragen.

Fazit: Eine systemische Therapie mit Memantine scheint eine Möglichkeit zu sein, den weiteren Krankheitsverlauf bei fere absolutem Glaukom positiv zu beeinflussen und eine Stabilisierung der Gesichtsfelder herbeizuführen.