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Analyse der in vitro-Aktivität neutrophiler Granulozyten gegenüber A. fumigatus unter dem Einfluss von Antimykotika und Immunsuppressiva
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Veröffentlicht: | 20. April 2016 |
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Invasive Aspergillosen, die häufigsten Schimmelpilzinfektionen bei immunsupprimmierten Patienten, gehen trotz des Einsatzes verschiedener Antimykotika mit einer hohen Letalität einher. Ein Problem ist dabei die geringe Korrelation der in vitro-Suszeptibilität und des therapeutischen Ansprechens, wobei u. a. eine Interaktion der Medikation mit dem innaten Immunsystem diskutiert wird. In diesem Projekt wurden daher verschiedene fungizide Effektormechanismen von neutrophilen Granulozyten unter dem Einfluss klinisch relevanter Antimykotika sowie Immunsuppressiva evaluiert.
Neutrophile Granulozyten wurden aus EDTA-Blut von gesunden Spendern isoliert und mit PMA und inaktivierten oder vitalen Keimschläuchen von A. fumigatus stimuliert. Ein Teil der Proben wurde mit therapeutischen Konzentrationen von liposomalem Amphotericin B (LAmB) oder Voriconazol, sowie Prednisolon oder Ciclosporin A und Mycophenolatmofetil (MMF) behandelt. Die Freisetzung von Sauerstoffradikalen (ROS) wurde in einem Dichlorfluorescein-basierten Assay evaluiert.
Es zeigte sich nur in Gegenwart von LAmB eine reduzierte ROS-Antwort auf PMA (-22 %, p < 0.001) und vitale A. fumigatus-Keimschläuche (-25 %, p < 0.05), wohingegen eine geringfügig verstärkte ROS-Sekretion bei Stimulation mit inaktivierten Keimschläuchen zu beobachten war. Die Zugabe von Prednisolon wirkte diesem durch LAmB bedingten Anstieg entgegen, während Ciclosporin A und MMF zu keiner signifikanten Beeinflussung der ROS-Sekretion führten. Parallel hierzu wurde die Freisetzung von Interleukin-8 mittels ELISA evaluiert. In Gegenwart von LAmB fand sich eine leicht reduzierte IL-8-Sekretion nach PMA-Stimulation (55 vs. 92 pg/ml).
Als weitere Parameter wurden die Phagozytose FITC-markierter, inaktivierter A. fumigatus-Keimschläuche durchflusszytometrisch quantifiziert und die Bildung von Neutrophil Extracellular Traps (NETs) nach Exposition der Neutrophilen gegenüber inaktivierten Keimschläuchen durch Messung der NET-Elastase-Aktivität evaluiert. Beide Effektorfunktionen zeigten sich weder durch die Zugabe von Antimykotika noch durch Immunsuppressiva signifikant beeinflusst.
In der Gesamtschau ergab sich mit Ausnahme einer leichten, auch gegenüber dem unspezifischen Stimulus PMA bestehenden, Verminderung der ROS- und IL-8-Freisetzung in Präsenz von LAmB, kein Anhaltspunkt für eine klinisch relevante Beeinflussung neutrophiler Effektorfunktionen durch Antimykotika oder das Zusammenwirken von Antimykotika und Immunsuppressiva.