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Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

23. - 24.05.2014, Bonn

Taxonomie der Hefen und die ableitbare Azol-Resistenz

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. Lackner - Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • A. F. Schmalreck - Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • C. Lass-Flörl - Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG). Frühjahrstagung der Sektion Antimykotische Chemotherapie 2014. Bonn, 23.-24.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sac04

doi: 10.3205/14sac04, urn:nbn:de:0183-14sac048

Veröffentlicht: 19. Mai 2014

© 2014 Lackner et al.
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Gliederung

Text

Die hier präsentierte Studie [1] verfolgte zwei Hauptziele: die Überprüfung der Hypothese, dass phylogenetisch eng verwandte Hefen ähnliche antifungale Empfindlichkeitsprofile (AFE) aufweisen und den Nachweis, dass diese AFEs durch deren Verwandtschaft/Stammesgeschichte vorhergesagt werden können. Um diese Fragestellungen zu beantworten, wurden 9.627 Hefestämme gesammelt und deren antifungale Empfindlichkeit mittels in vitro MHK-Bestimmung ermittelt. Alle Isolate wurden unter Berücksichtigung jüngster Änderungen in der Taxonomie und Nomenklatur re-identifiziert. Ein phylogenetischer Code wurde entwickelt, basierend auf Ergebnissen (a) der multilocus Sequenzanalysen (untersuchte Gene: große Untereinheit - rRNA, kleine Untereinheit rRNA, Translations-Elongationsfaktor 1α, RNA -Polymerase II -Untereinheiten 1 und 2), (b) der Klassifizierung der zellulären Zusammensetzung an neutralen Zuckern von Coenzym Q und (c) der 18S ribosomale DNS. Basierend auf diesem Code wurden alle Isolate bestimmt und einer sogenannten Phylogruppe zugeordnet. Diese Phylogruppen beinhalten nahe verwandte Arten. Die AFEs von Fluconazol, Itraconazol und Voriconazol wurden für jede Art und jede Phylogruppe bestimmt.

95% aller Hefestämme waren Ascomyzeten. Nach der Identifizierung konnten insgesamt 23 Gattungen und 54 Arten unterschieden werden, das bedeutet einen Anstieg von 64% der Gattungen und einen Rückgang von 5% der Arten im Vergleich zur ursprünglichen Identifikation. Diese Taxa wurden 17 verschiedenen Phylogruppen zugeordnet (Ascomycota n = 13; Basidiomycota n = 4). ASPs für Azole waren ähnlich für Mitglieder der gleichen Phylogruppe und unterschiedlich zwischen den verschiedenen Phylogruppen.

Die Phylogenie von Hefen kann als zusätzliches Instrument für die Abschätzung bzw. Beurteilung der MHK-Werte herangezogen werden. Des Weiteren kann sie für eine erste Einschätzung der antifungalen Empfindlichkeit verwendet werden, um eine initiale Antimykotikatherapie zu starten.


Literatur

1.
Schmalreck AF, Lackner M, Becker K, Fegeler W, Czaika V, Ulmer H, Lass-Flörl C. Phylogenetic relationships matter: antifungal susceptibility among clinically relevant yeasts. Antimicrob Agents Chemother. 2014 Mar;58(3):1575-85. DOI: 10.1128/AAC.01799-13 Externer Link