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187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

21.02. - 22.02.2025, Siegburg

Klinisches Outcome nach transskleraler Resektion von großen Aderhautmelanomen

Meeting Abstract

  • Sina Khalghi - Essen
  • M. Lever - Essen
  • N. E. Bechrakis - Essen
  • M. E. Stuschke - Essen
  • M. Guberina - Essen
  • M. Fiorentzis - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Siegburg, 21.-22.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rwa47

doi: 10.3205/25rwa47, urn:nbn:de:0183-25rwa472

Veröffentlicht: 2. Juni 2025

© 2025 Khalghi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Aderhautmelanom (AHM) ist der häufigste primäre intraokuläre Tumor bei Erwachsenen. Eine therapeutische Herausforderung stellen vor allem die hochprominenten AHM dar, bei denen der Augenerhalt selten möglich ist. Die transsklerale Resektion (TSR) gehört zu den Therapieoptionen, die das Ziel eines Augenerhaltes trotz großen Tumorvolumens hat. Sie wird jedoch nur in wenigen Zentren durchgeführt. Ziel dieser Studie war die klinischen und funktionellen Ergebnisse nach TSR von großen AHM zu dokumentieren.

Methode: Im Rahmen der Studie wurden alle Patienten, die im Zeitraum von 2017 bis 2023 mittels einer TSR in Kombination mit einer neo- oder adjuvanten Radiotherapie behandelt wurden, retrospektiv analysiert. Die Endpunkte der Studie waren der postoperative bestkorrigierte Visus, die lokale Tumorkontrolle, der Augenerhalt sowie das Auftreten von postoperativen Komplikationen. Mittels deskriptiver Statistik und Kaplan-Meier-Analysen wurden diese Parameter untersucht.

Ergebnisse: Es wurden Daten von 43 Patienten eingeschlossen, bei denen nach adjuvanter Brachytherapie (28%; n = 12) bzw. neoadjuvanter Gamma-Knife Bestrahlung (25%; n = 11) oder stereotaktischer Konvergenzbestrahlung (55%; n = 24) eine TSR durchgeführt wurde. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Durchschnitt 25,0 ± 16,4 Monate. Vor der Therapie betrug der Visus im Durchschnitt 0,38 ± 0,42 LogMAR. Bei der letzten Vorstellung lag der Visus durchschnittlich bei 1,2 ± 0,76 LogMAR. Ein Lokalrezidiv trat bei keinem Patienten auf, es wurde keine sekundäre Enukleation durchgeführt. Die am häufigsten beobachteten postoperativen Komplikationen waren Hyphäma (20%; n = 9) und Hypotonie (18%; n = 8) sowie bei 4,6% (n=2) eine Tensioentgleisung. In zwei Fällen manifestierte sich eine Strahlenoptikopathie bzw. -retinopathie (4,6%). Bei 20 Patienten (46,5%) erfolgte eine Revisions-Vitrektomie aufgrund einer Netzhautablösung und/oder Glaskörperblutung.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die transsklerale Resektion hochprominenter AHM eine Behandlungsoption darstellt, die eine sehr gute Tumorkontrolle und einen Bulbuserhalt ermöglicht. Die Komplikationen sind im Allgemeinen beherrschbar, auch wenn eine zusätzliche Revisionsvitrektomie häufig erforderlich ist.