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187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

21.02. - 22.02.2025, Siegburg

Kataraktoperation mit IOL Implantation bei juveniler idiopathischer Arthritis (JIA)-assoziierter und ANA-positiver anteriorer Uveitis im Kindesalter: Langzeitergebnisse

Meeting Abstract

  • Charlotte Wortmann - Münster
  • J. Backes - Münster
  • K. Rothaus - Münster
  • C. Heinz - Münster; Essen
  • M. Kasper - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Siegburg, 21.-22.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rwa42

doi: 10.3205/25rwa42, urn:nbn:de:0183-25rwa429

Veröffentlicht: 2. Juni 2025

© 2025 Wortmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Eine sehmindernde Katarakt entsteht bei bis zu ¼ der Patienten mit JIA-assoziierter bzw ANA-positiver Uveitis. In dieser Studie werden die Langzeitergebnisse nach Kataraktoperation mit der IOL Implantation untersucht.

Methodik: Die 97 untersuchten Eingriffe erfolgten minimalinvasiv mit Phakoemulsifikation, in the-bag Implantation einer faltbaren hydrophoben Acrylat IOL mit sharp-edge Design, 25 g posteriorer Kapsulektomie, mit vorderer Vitrektomie sowie intravitrealer Triamcinolon-Injektion. Die operativen Manöver wurden den morphologischen Gegebenheiten angepasst. Die Patienten wurden vor, während sowie einen Tag, 6 Wochen, 1 und 2 Jahre nach der Operation untersucht und die Uveitis anhand der SUN Klassifikation dokumentiert.

Ergebnisse: Alle Patienten (100% ANA positiv, 70% weiblich, JIA Diagnosealter 4,1±2,3 Jahre) litten an einer chronischen anterioren Uveitis (Diagnosealter 4,6±2,0 Jahre). Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt lag bei 8,1 Jahren (SD 3,2). Zum Operationszeitpunkt erhielten 81% konventionelle synthetische (cs) disease-modifying anti-rheumatic drugs (DMARD), 44% biologische (b)DMARD. 91% wiesen weitere uveitisbedingte Komplikationen auf (z.B. Bandkeratopathie, lentale Fibrosemembran, Pupillenkontraktur). Der best-korrigierte Visus (logMAR) stieg von präoperativ 1,55±1,28 zwei Jahre postoperativ auf 00,3±0,53 (p<0,001); 51% hatten dann einen Visus von 0,1 (logMAR) oder besser. Bei 40% zeigte sich am ersten postoperativen Tag eine Fibrinbildung. Ein bzw. zwei Jahre nach der OP zeigten 12,4% bzw. 14,6% eine Nachstarbildung (Nd:Yag Kapsulotomie bei 6,2% bzw. 4,5%), 38,5% bzw. 31,8% Riesenzellen auf der IOL, 61,9% bzw. 67,4% posteriore Synechien, 4,7% bzw. 9,5% ein Makulaödem, 17,5% bzw. 19,1% eine Glaukom-typische Optikopathie und 3,1% bzw. 5,7% eine okuläre Hypotension.

Schlussfolgerungen: Es konnten gute postoperative Ergebnisse nach Katarakt OP mit IOL-Implantation bei JIA-assoziierter bzw. ANA-positiver Uveitis im Kindesalter beobachtet werden. Wichtig sind eine gut kontrollierte Uveitis, eine ausreichende DMARD Therapie sowie das minimalinvasive Vorgehen in Kombination mit der anterioren Vitrektomie, chirurgischen Kapsulektomie sowie der intravitrealen Triamcinolon Injektion. OP unabhängige entzündlich-bedingte intraokulare Komplikationen und Visusprognose werden durch den Entzündungsverlauf bestimmt.

Unterstützung durch DFG HE 1877/24-1