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Alle Augen auf Coats: Ein- oder beidseitig? Neue Perspektiven mit der Super-Widefield-OCT-Angiographie
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2025 |
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Hintergrund: Jüngste Studien haben die traditionelle Sichtweise infrage gestellt, die Morbus Coats als eine streng einseitige Entität betrachtet. Das Ziel dieser prospektiven, monozentrischen Arbeit besteht in der Quantifizierung und Beschreibung von Unterschieden in der Kapillararchitektur der Netzhaut in Coats-Augen im Vergleich zu ihren Partneraugen unter Verwendung der Super-Widefield Optical Coherence Tomography Angiography (SW-OCTA), um zu untersuchen, ob sich krankheitsassoziierte Veränderungen in der Gefäßstruktur beider Augen zeigen.
Methoden: In der laufenden Rekrutierungsphase sind bisher 30 Augen von 15 Patienten eingeschlossen worden. Aus den Messungen des oberflächlichen Kapillarplexus (SCP) und der Choroidea (CC) werden multiple angiographische Metriken, wie die Gefäßdichte und Lakunarität der schichtspezifischen Kapillarnetze regional aufgeteilt (zentral, peripher, läsionseinschließend, läsionsausschließend) und quantifiziert sowie anschließend zwischen den betroffenen Coats-Augen und ihren Partneraugen verglichen. Zusätzlich erfolgt ein deskriptiver Vergleich der Angiogramme zwischen den Kohorten.
Ergebnisse: Die globale Gefäßdichte war in den betroffenen Coats-Augen signifikant reduziert im Vergleich zu den klinisch unauffälligen Partneraugen (p < 0,01). Unter Aussparung der Läsionsregionen und der behandelten Areale zeigte sich jedoch kein Unterschied zwischen den angiographischen Eigenschaften der Coats-Augen mit ihren jeweiligen Partneraugen (alle p > 0,05). Es wurden keine Hinweise für peripher auftretende Kapillaraberrationen in den Partneraugen beobachtet.
Schlussfolgerung: Die vorläufigen Erkenntnisse dieser prospektiven Studie deuten auf eine räumlich streng begrenzte Manifestation der Erkrankung hin. In Anbetracht der jüngsten Debatte über den Phänotyp des Morbus Coats liefert diese Studie keine Hinweise für eine bilaterale Manifestation der Erkrankung.