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187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

21.02. - 22.02.2025, Siegburg

Darstellung der postoperativen Lage des Hydrus Microstents im Kammerwinkel mittels automatisierter 360°-Gonioskopie

Meeting Abstract

  • Sarah Kleemann - Münster
  • J. A. Zimmermann - Münster
  • J. J. Storp - Münster
  • C. Weich - Münster
  • C. Egbring - Münster
  • R. L. Merté - Münster
  • N. Eter - Münster
  • V. C. Brücher - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Siegburg, 21.-22.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rwa31

doi: 10.3205/25rwa31, urn:nbn:de:0183-25rwa316

Veröffentlicht: 2. Juni 2025

© 2025 Kleemann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Minimalinvasive Operationsmethoden (MIGS) haben sich in der Glaukomchirurgie aufgrund einer adäquaten Senkung des Augeninnendrucks (IOD), verkürzter Operationszeiten sowie geringerer Komplikationsraten verglichen mit den herkömmlichen Methoden wie der Trabekulektomie vermehrt durchgesetzt. Der Hydrus® Microstent kann minimalinvasiv im Rahmen einer Kataraktoperation aber auch als „stand-alone“-Verfahren in den Kammerwinkel implantiert werden und erleichtert den Abfluss des Kammerwassers in den Schlemm-Kanal. Präoperativ ist eine Beurteilung des Kammerwinkels mittels Gonioskopie zum Ausschluss von Kammerwinkelanomalien obligatorisch. Postoperativ sollte bei korrekter Stentpositionierung nur das Inlet des Implantats in der Vorderkammer zu sehen sein, und das restliche Implantat sollte undurchsichtig, nicht glänzend zur Darstellung kommen. Die automatisierte 360°-Gonioskopie ermöglicht eine Untersuchung und Fotodokumentation des Kammerwinkels. Ziel dieser Studie war die Untersuchung postoperativer Lageveränderungen nach der Implantation eines Hydrus® Microstents mittels automatischer 360°-Gonioskopie.

Methoden: In dieser retrospektiven Auswertung wurden die postoperativen Verläufe und die Stentpositionierung bei PatientInnen, bei denen eine Implantation des Hydrus® Microstent durchgeführt wurde, mittels automatisierter 360° Gonisokopie (NIDEK GS-1 Gonioscope) untersucht. Eingeschlossen wurden PatientInnen mit mildem und moderatem PEX- und Offenwinkelglaukom.

Ergebnisse: In die finale Auswertung wurden 23 Augen eingeschlossen. Postoperativ zeigte sich im gesamten Kollektiv eine Senkung des IOD und eine Reduzierung von drucksenkenden Augentropfen. Die Gonoskopiebilder zeigten Variationen in der postoperativen Implantatpositionierung. In allen Fällen war das proximale Inlet des Implantats in der Vorderkammer sichtbar. Das Ausmaß der Vorwölbung in die Vorderkammer variierte. In fünf Fällen lag das distale Ende im Schlemm-Kanal, in einem Fall in der Vorderkammer und in sieben Fällen war es nicht sichtbar. Postoperative Positionsveränderungen des Implantats führten in keinem der Fälle zu einer Explantation.

Schlussfolgerung: Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass der IOD unabhängig von postoperativen Lageveränderungen in allen Fällen nachweisbar gesenkt werden konnte. Die automatisierte 360°-Gonioskopie erwies sich als nützliches Instrument zur Überprüfung und Dokumentation der postoperativen Implantatlage. Postoperative Positionsveränderungen machten in keinem der untersuchten Fälle eine Explantation des Implantats erforderlich.