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Sonographische Darstellung des Filterkissens nach chirurgischer Versorgung mit dem PAUL-Glaukom-Implantat
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2025 |
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Fragestellung: Neben herkömmlichen Glaukom-Drainage-Implantaten, wie dem Baerveldt- bzw. Ahmed-Valve-Implantat, wurde das PAUL Glaukom-Implantat (PGI) als neues, innovatives Therapieverfahren entwickelt. Dieses unterscheidet sich hinsichtlich der geringeren Größe des Drainageröhrchens von den bisherigen Präparaten. Da das Filterkissen sich im Bereich der äquatorial gelegenen Basisplatte bildet, ist dieses anhand einer Spaltlampenuntersuchung nicht adäquat beurteilbar. Hier kann eine sonographische Untersuchung zur vollständigen Darstellung verwendet werden.
Methodik: Patienten, die sich in unserer Glaukom-Sprechstunde nach PGI-Implantation vorstellten, erhielten eine 15 MHz-Ultraschalluntersuchung (Quantel, Compact Touch). Hier wurde sowohl im transversalen (T) als auch im longitudinalen (L) Schnitt das Filterkissen vermessen und die Konfiguration (ein oder zwei Kompartimente) beurteilt. Die statistische Auswertung wurde mittels SPSS Statistics for Windows 27.0 (IBM Corp., Armonk, N.Y., USA) durchgeführt.
Ergebnis: Insgesamt wurden 70 Augen von 65 Patienten eingeschlossen. 55 Augen (78,6%) hatten ein Filterkissen mit zwei Kompartimenten über und unter der Platte (double-layered bleb), während 15 Augen (21,4%) ein Filterkissen mit nur einem Kompartiment aufwiesen (6 Augen, 8,6% oberhalb, 9 Augen, 12,9% unterhalb der Platte). Die Gesamthöhe der beiden Kompartimente betrug durchschnittlich 3,52 mm. Der durchschnittliche IOD zum Beobachtungszeitpunkt betrug 13,03 mmHg. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen ein- und zweischichtigen Blebs (p<0,01) in Bezug auf den IOD (ein Kompartiment: 16,47 mmHg vs. zwei Kompartimente: 12,09 mmHg). Es gab keine signifikante Korrelation zwischen der Gesamthöhe des Filterkissens (p=0,143) oder der Ausdehnung des Filterkissens (T: p=0,629; L: p=0,742). Die Gesamthöhe des Blebs zeigte jedoch eine moderate inverse Assoziation mit dem IOD. Bei Filterkissen mit einer Höhe von >2 mm war der durchschnittliche IOD signifikant niedriger als bei Blebs mit einer Höhe von <2 mm (p=0,041).
Schlussfolgerung: Die Sonographie stellt eine geeignete Modalität zur Darstellung des Filterkissens nach PGI-Implantation dar. Filterkissen mit zwei Kompartimenten ober- und unterhalb der Basisplatte hatten einen signifikant niedrigeren IOD. Die Höhe des Blebs hatte eine inverse Assoziation mit dem IOD, wobei höhere Blebs (>2 mm) einen signifikant niedrigeren IOD aufweisen. Die Sonographie kann als nützliche Ergänzung und potentiell prädiktiver Marker zur Beurteilung der Durchgängigkeit und Funktion des PGI verwendet werden.