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Analyse des Versorgungsmodells „Portal“ – 4-Jahres Untersuchung der Ergebnisqualität der IVOM-Therapie in Hinblick auf Latenzzeiten bei diabetischem Makulaödem
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2025 |
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Fragestellung: Das diabetische Makulaödem (DMÖ) stellt als Folge des Diabetes mellitus durch die notwendigen Therapien und Kontrollen weiterhin eine Herausforderung in Bezug auf die Adhärenz dar. In dieser Studie wird über einen Zeitraum von vier Jahren die telemedizinische Kooperation (ptK) der IVOM-Therapie bei Patienten mit DMÖ anhand der folgenden vier Qualitätsindikatoren untersucht: a) Latenzzeiten innerhalb der Behandlungs- und Kontrollzyklen, b) Therapiefrequenzen, c) Adhärenz sowie d) funktionelles Ergebnis.
Methode: Im Injektionszentrum (IZ) erfolgten die Erstdiagnose und die Therapieentscheidung. Im IZ wurden die OCT-Kontrollaufnahmen des kooperierenden Augenarztes ausgewertet und erforderliche IVOM-Termine wurden direkt vergeben. In den Ablauf der ptK wurden 427 Patienten mit einem behandlungsnotwendigen DMÖ eingeschlossen und die Upload-Phase wurde bei 614 Augen absolviert (Gesamtkollektiv). Die Daten aus dem Portal wurden exportiert und mit der Statistiksoftware R (Version 4.3.3) analysiert. Es konnten 10.622 Verlaufskontrollen (24,9/Fall) und 8.289 Injektionen (19,4/Fall) erfasst werden.
36 Monate betrug die durchschnittliche Dokumentationsdauer. Für die longitudinale Auswertung wurden die 409 Fälle (4-Jahres-Subgruppe) aus dem Analyse-Set genommen, die vor 2020 ohne vorherige Injektion in die Studie aufgenommen wurden.
Ergebnisse: Anhand des Gesamtkollektives (n = 614) wurde die Latenzzeit analysiert. Die Befundungslatenz zwischen der OCT-Verlaufskontrolle beim kooperierenden Augenarzt bis zur Befundung im IZ lag im Durchschnitt bei 3,2 Tagen. Die Wiederbehandlungslatenz zwischen OCT-Verlaufskontrolle bis zur IVOM betrug durchschnittlich 12,4 Tagen. Im ersten Behandlungsjahr wurden im Durchschnitt 6,3 IVOM durchgeführt, begleitet von 4,6 Kontrolluntersuchungen.
Die Anzahl der IVOM reduzierte sich im zweiten Jahr auf 2,9, während die Kontrolluntersuchungen leicht auf 5,1 anstiegen.
Im dritten Behandlungsjahr blieb die Zahl der IVOM mit 3,1 nahezu stabil, während die Kontrolluntersuchungen weiterhin bei 5,1 lagen.
Eine ähnliche Tendenz zeigte sich auch im vierten Jahr: Die IVOM lagen bei 3,0, und die Kontrolluntersuchungen stiegen geringfügig auf 5,3 an.
Der Visus zur Baseline (erste dokumentierte IVOM) betrug 0,43 LogMAR und konnte nach 4 Jahren auf 0,39 gesteigert werden. Der verbesserte Visus konnte bei 51,2% der Patienten am Ende des 4. Behandlungsjahres gehalten werden. Die Analyse des Gesamtkollektivs bezüglich der Ursachen für Therapieabbrüche zeigte, dass in 76 (17%) der Fälle ein medizinscher Grund, in 38 (1%) kein medizinischer Grund, in 80 (18%) Fällen ein sonstiger Grund und in 94 (22%) Fällen kein auswertbarer Grund vorlag. Bei 178 (42%) zeigte sich ein stabiler Befund. Insgesamt werden 148 Patienten weiterhin behandelt.
Schlussfolgerung: Eine konsequente IVOM-Therapie im Rahmen der ptK führt bei Patienten zu einer Verbesserung oder Stabilisierung des Visus.