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Der Einfluss von Adipositas, Diabetes mellitus und Rauchen auf die Fuchs-Endotheldystrophie
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Veröffentlicht: | 2. Juni 2025 |
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Ziel: Untersuchung von Umweltfaktoren als potenzielle Risikofaktoren für den Krankheitsverlauf der Fuchs’schen Endotheldystrophie (FECD).
Methoden: Es erfolgte eine Auswertung von Patienten mit FECD, die in der FECD-Genetik-Datenbank des Zentrums für Augenheilkunde der Uniklinik Köln registriert sind. Analysiert wurden der Krankheitsbeginn, die zentrale Hornhautdicke (CCT), die beste spektakelkorrigierte Sehschärfe (BSCVA, logMAR) sowie die modifizierte Krachmer-Einstufung (Grad 1–6). Diese Parameter wurden mit dem Vorliegen von Diabetes mellitus (DM), dem Body-Mass-Index (BMI) und dem Rauchverhalten korreliert. Zur Relativierung der altersbedingten Zunahme der Krachmer-Einstufung wurde eine Korrektur der Einstufung vorgenommen. Unterschiede zwischen den Gruppen wurden je nach untersuchter Variable mittels Mann-Whitney-U-Test und Chi-Quadrat-Test geprüft. Das Signifikanzniveau wurde auf 5% festgelegt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 403 Patienten mit FECD in die Analyse eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 70,0 ± 10,32 Jahre (Bereich: 28–96 Jahre). Das Durchschnittsalter bei Diagnose lag bei 63,1 ± 13,2 Jahren. Das Verhältnis von Frauen zu Männern betrug 1,46:1. Patienten mit einem BMI > 30,0 kg/m² entwickelten FECD signifikant früher als Patienten mit einem BMI < 30 kg/m² (p = 0,001). Patienten mit Diabetes mellitus (DM) wiesen signifikant häufiger einen Krachmer-Grad 5 auf (p = 0,015). Rauchen zeigte einen negativen Einfluss auf die Krachmer-Einstufung (p = 0,024). In der Mediationsanalyse korrelierte das Vorliegen von DM mit einem Krachmer-Grad 5 (p = 0,015) sowie das Vorliegen von DM mit einem BMI > 30,0 kg/m² (p = 0,012).
Schlussfolgerungen: Zusätzlich zu den bekannten Faktoren Rauchen und Diabetes mellitus (DM) zeigt unsere Studie erstmals, dass Adipositas einen negativen Einfluss auf die Entwicklung von FECD haben kann. Ob diätetische Interventionen und hormonelle Faktoren die Entwicklung oder das Fortschreiten der Erkrankung beeinflussen können, sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden.