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Hintergrund: Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz der altersbezogenen Augenerkrankungen (z.B. Katarakt, Glaukom, altersbedingte Makuladegeneration). Die adäquate augenärztliche Versorgung stellt eine Herausforderung für diese älteren Menschen sowie für die Pflegeeinrichtungen und für den Augenarzt dar. Ziel der Studie ist es, die aktuelle augenärztliche Versorgungssituation der älteren Menschen in den Pflegeheimen der Kath. St. Paulus Gesellschaft zu analysieren.

Methoden: In dieser prospektiven Studie wurden in den Alters- und Pflegeheimen der Katholischen St. Paulus Gesellschaft insgesamt 192 Bewohner:innen im Alter zwischen 34 und 102 Jahren untersucht. Es waren insgesamt 28 Männer und 164 Frauen. Es erfolgte eine Befragung der Bewohner:innen bezüglich ihrer augenärztlichen Versorgungssituation. Die Untersuchung beinhaltete einen Fern- und Lesevisus ohne Korrektur/mit eigener Korrektur und mit Refraktion, eine Augeninnendruckmessung, eine Untersuchung des vorderen Augenabschnitts und eine Fundusuntersuchung in Mydriasis.

Ergebnisse: Bei den Untersuchungen ließen sich folgende Diagnosen am häufigsten feststellen: Katarakt (n: 79; 41,4%), altersbedingte Makuladegeneration (n: 46; 24%), Glaukom und/oder Verdacht auf Glaukom (n: 14; 7,3%). Insgesamt 87 (45,3%) Bewohner:innen wiesen behandlungsbedürftige ophthalmologische Befunde auf. Die häufigsten behandlungsbedürftigen Diagnosen des vorderen und hinteren Augenabschnitts waren: Visusrelevanter Katarakt (n: 53; 27,6%) Verdacht auf feuchte altersbedingte Makuladegeneration, mit Bedarf auf intravitreale Therapie (n: 18; 9,4%), Glaukom mit Bedarf einer Therapieanpassung oder einer Operation (n: 11; 5,7%). Lediglich 55 Bewohner:innen von 192 (28,6%) wiesen einen Visus von 0,8 und größer für das re. Auge auf, 54 Personen waren es für das linke Auge. Wir stellten bei 52 Bewohner:innen (27%) einen Bedarf auf eine aktuelle Brillenanpassung fest. Der Augeninnendruck lag im Durchschnitt bei 13,24 für re. Und 13,06 für li. Die höchsten Tensiolagen lagen für rechts bei 30 und für links bei 28.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass der augenfachärztliche Versorgungsbedarf in den Altenheimen nicht ausreichend gedeckt ist. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen an der Versorgung beteiligten Fachdisziplinen könnte in der Zukunft für eine nachhaltige Betreuung älterer Menschen sorgen.