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Pembrolizumab-induzierte beidseitige Bulbushypotonie
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Veröffentlicht: | 3. Februar 2023 |
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Hintergrund: Wir beschreiben den Fall einer schwerwiegenden Nebenwirkung im Rahmen einer Behandlung mittels Immuncheckpointinhibitoren (Pembrolizumab) bei metastasiertem kolorektalem Karzinom, sowie Lungenkarzinom.
Kasuistik: Eine 64-jährige Patientin, die wegen eines metastasierten Karzinoms mit Pembrolizumab behandelt wurde, stellte sich mit beidseitiger Visusminderung seit etwa 5 Wochen vor.
Befund: Der Visus am rechten Auge betrug Lichtscheinprojektion, am linken Auge Handbewegung. Es zeigten sich beidseits Hinweise für eine Panuveitis, eine dichte Linsentrübung sowie eine schwere Bulbushypotonie. Zusätzlich lag am rechten Auge eine Netzhaut- und Aderhautabhebung vor. Nach Absetzen der Pembrolizumab-Therapie und Ansetzen einer systemischen und topischen Glukokortikoid-Behandlung konnte die intraokulare Entzündung kontrolliert werden. Die bilaterale Hypotonie blieb bestehen. Im weiteren Verlauf erfolgte eine Linsenoperation mit Pars-plana-Vitrektomie und Siluron-Tamponade. Der Augeninnendruck (IOD) stabilisierte sich (12mmHg) mit einer bestkorrigierten Sehschärfe von 1/35 MV.
Schlussfolgerung: Immuncheckpointinhibitoren finden in der Onkologie mittlerweile breiten Einsatz. Augenärzte und Onkologen sollten sich der teilweise schweren okulären Nebenwirkungen bewusst sein und in der Lage sein, verschiedene Komplikationen frühzeitig zu erkennen