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185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2023, Essen

Vergleich funktioneller Ergebnisse von Re-DMEK nach DMEK im Vergleich zur DMEK nach DSAEK

Meeting Abstract

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  • Leopold Diener - Dortmund
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  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rwa57

doi: 10.3205/23rwa57, urn:nbn:de:0183-23rwa579

Veröffentlicht: 3. Februar 2023

© 2023 Diener et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zur Behandlung endothelialer Erkrankungen wie der Fuchs’schen Endotheldystrophie hat die hintere lamelläre Keratoplastik die perforierende Keratoplastik abgelöst. Die am häufigsten durchgeführten hinteren lamellären Keratoplastiken sind die Descemet-Stripping-Automated-Keratoplasty (DSAEK) und die Descemet-Membrane-Endothelial-Keratoplasty (DMEK). Bei dieser Operation kommt es in geringer Rate zu einem postoperativen Transplantatversagen, wodurch eine erneute Operation notwendig wird. Ziel dieser Auswertung war es, die funktionellen Ergebnisse einer Re-DMEK nach DMEK (Gruppe 1) und einer DMEK nach DSAEK (Gruppe 2) miteinander zu vergleichen.

Methoden: Im Zeitraum von 5 Jahren (März 2017–Mai 2022) erfolgten von insgesamt 57 Rekeratoplastiken 23 DMEK Operationen nach DSAEK und 34 Re-DMEK nach primärer DMEK. Es ist retrospektiv der postoperative Zeitraum von 12 Monaten im Hinblick auf die Visusentwicklung, Endothelzellzahl, Komplikationen, Revisions- und Rebubblingrate, Operationszeit der DMEK nach DSAEK mit den Ergebnissen einer Re-DMEK nach DMEK verglichen worden. Weiterhin sind die Vorerkrankungen des Auges, die Operationszeit und die Voroperationen erfasst worden.

Ergebnisse: Es zeigte sich postoperativ ein durchschnittlicher Dezimalvisus von 0,4 bis 0,7 in der Gruppe 1 (DMEK nach DMEK) im Vergleich zu durchschnittlich 0,3 bis 0,4 (Gruppe 2, DMEK nach DSAEK) im Zeitraum von 1–12 Monaten (p < 0,05). Die Rekeratoplastik wurde in der Gruppe 1 nach durchschnittlich 198 Tagen und in der Gruppe 2 nach 1.031 Tagen durchgeführt. Zum Zeitpunkt nach einem Jahr postoperativ nahm die Endothelzellzahl in der Gruppe 1 und 2 um 32% und 37% ab. Die Operationszeit lag im Durchschnitt in der Gruppe 1 bei 33 und in der Gruppe 2 bei 40 Minuten. Ein Rebubbling erfolgte in der Gruppe 1 und 2 in 12 und 22% der Fälle. Die häufigste Vorerkrankung war in der Gruppe 1 und 2 mit 21% und 52% das PCOWG. In der Gruppe 1 und 2 wurden präoperativ in jeweils 9 und 26% der Fälle eine drainierende Glaukomoperation (Ahmed Valve, Innfocus, Trabekulektomie) und in 6 und 0% eine Vitrektomie durchgeführt.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich postoperativ ein signifikanter Visusanstieg in beiden Gruppen. Die funktionellen Ergebnisse einer Re-DMEK nach primärer DMEK fielen signifikant besser aus als nach primärer DSAEK. Es liegt eine größere Zeitspanne zwischen der primären und der sekundären Operation in der Gruppe 2 (DSAEK nach DMEK) im Vergleich zur Gruppe 1 (DMEK nach DMEK) vor. Das könnte ein Einflussfaktor für das langfristige postoperative Visusergebnis sein. Es zeigt sich eine erhöhte Rebubblingrate in der Gruppe 2. Die ebenfalls vorliegende erhöhte Rate an präoperativ durchgeführten drainierenden Glaukomoperationen in Gruppe 2 kann die Rebubblingrate beeinflusst haben.