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Vergleich der c-MRT mit histopathologischer Diagnostik bei Optikusinfiltration in Kindern mit fortgeschrittenem Retinoblastom
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Veröffentlicht: | 3. Februar 2023 |
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Hintergrund: Die Therapie des Retinoblastoms erfordert ein komplexes, interdisziplinäres Vorgehen. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann eine Enukleation mit präoperativer c-MRT-Bildgebung notwendig werden. Es soll untersucht werden, wie gut sich der postlaminäre Befall des Sehnerven durch das präoperative MRT vorhersagen lässt.
Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden alle Patienten eingeschlossen, die von 2011 bis 2021 wegen eines Retinoblastoms der Gruppe E nach ICRB, mittels primärer Enukleation behandelt wurden. Die präoperativen MRT-Befunde wurden mit den histopathologischen Befunden nach Enukleation verglichen. Sensitivität und Spezifität wurden hinsichtlich der Erkennung einer postlaminären Optikusinfiltration (N2) im c-MRT ermittelt. Mittels logistischer Regression wurde evaluiert, wie sicher das c-MRT eine Optikusinfiltration vorhersagen konnte.
Ergebnisse: Es wurden 215 Augen von 215 Patienten (m=108, w=107) untersucht. Das mittlere Patientenalter lag bei 1,9±1,1 Jahren. In 25 Augen (11,98%) zeigte sich eine N2-Infiltration. Für diese Gruppe ergab sich eine Sensitivität von 64%. Insgesamt ergab sich eine Spezifität von 76%. In der univariaten logistischen Regressionsanalyse zeigte sich, dass die MRT-Befundung mit einer Fläche unter der Receiver-operating-characteristic-Kurve (ROC) von 0,66 (95% Konfidenzintervall: 0,53 bis 0,78) eine nur mäßige Vorhersage hinsichtlich einer histopathologisch gesicherten N2-Infiltration bot.
Schlussfolgerung: Bei Kindern mit Retinoblastom zeigt sich eine eingeschränkte Vorhersagekraft des präoperativen c-MRT im Hinblick auf eine postlaminäre Optikusinfiltration.