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185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2023, Essen

Biopsien intraokularer Tumoren – eine retrospektive Analyse von 2017 bis 2018

Meeting Abstract

  • Stefan Kreis - Essen
  • P. Rating - Essen
  • M. Fiorentzis - Essen
  • A. Förster - Essen
  • C. H. D. Le Guin - Essen
  • F. O. Driever - Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Essen
  • M. Zeschnigk - Institut für Humangenetik, Universitätsmedizin Essen
  • N. Bornfeld - Essen
  • N. E. Bechrakis - Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rwa49

doi: 10.3205/23rwa49, urn:nbn:de:0183-23rwa494

Veröffentlicht: 3. Februar 2023

© 2023 Kreis et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine Diagnose intraokularer Tumore auf der Grundlage klinischer Parameter ist nicht immer möglich. Eine Biopsie des Tumors kann für histologische und immunhistochemische sowie humangenetische Untersuchungen genutzt werden, um weitere differentialdiagnostische Anhaltspunkte für die Diagnosestellung zu erhalten. Dieser Vortrag untersucht den histopathologischen informativen Wert sowie die intra- und postoperativen Komplikationen intraokularer Biopsien.

Methoden: Retrospektive Analyse intraokularer Tumorbiopsien am hinteren Augenabschnitt, die in den Jahren 2017 bis 2019 an unserer Klinik für Augenheilkunde durchgeführt wurden.

Ergebnisse: In den Jahren 2017 bis 2019 wurden 1.470 Behandlungen von intraokularen Tumoren bei Erwachsenen durchgeführt. Zur Diagnostik und/oder zur Prognosebestimmung erfolgten dabei 307 Biopsien (20,9%) am hinteren Augenabschnitt. 89,2% der Biopsien erfolgten transretinal. Die restlichen Biopsien wurden transskleral durchgeführt. In 75% der Fälle konnte die Diagnose durch die histopathologische Untersuchung gesichert oder ein wichtiger diagnostischer Hinweis geliefert werden. Darüber hinaus erfolgte in 84% der Fälle eine humangenetische Untersuchung zur Beurteilung der Prognose oder aus differentialdiagnostischen Überlegungen. In 85% der Fälle war bei den transretinalen Biopsien intraoperativ nur eine leichte bis kaum vorhandene Blutung zu beobachten. Zu den möglichen postoperativen Komplikationen zählten u.a. Glaskörper- und Vorderkammerblutungen, Entgleisungen des Augeninnendrucks, Ablationes retinae, undichte Sklerotomien und Endophthalmitiden.

Schlussfolgerung: Biopsien können wichtige Hinweise für differentialdiagnostische Überlegungen bei intraokularen Tumoren liefern. Sie können zur Diagnosesicherung als auch zur Einschätzung des Risikoprofils von Patienten mit Aderhautmelanom dienen. Histopathologische und molekulargenetische Ergebnisse sollten vor dem klinischen Hintergrund betrachtet werden.