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DD Chalazion – klinisch-pathologische Korrelation
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Veröffentlicht: | 3. Februar 2023 |
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Text
Hintergrund: Die klinische Diagnose eines Chalazions bereitet im Allgemeinen keine Probleme. Dennoch gibt es benigne und maligne Tumore, die klinisch einem Chalazion ähneln können und die ein anderes therapeutisches Vorgehen erforderlich machen.
Methoden: Klinisches und histologisches Bild des Chalazions sowie die wichtigsten benignen und malignen Differenzialdiagnosen werden vorgestellt.
Ergebnisse: Das Chalazion wird zumeist konservativ behandelt, bei fehlendem oder nicht ausreichendem Ansprechen kann eine chirurgische Exzision (zumeist ab interno) erfolgen. Die häufigsten benignen Differenzialdiagnosen umfassen die Hornretentionszyste, das apokrine Hydrozystom und das kapilläre Hämangiom. Bei den malignen Differenzialdiagnosen sind Metastasen, Basalzellkarzinom, Merkelzellkarzinom und vor allem das Talgdrüsenkarzinom zu nennen. Der Tumor kann dabei klinisch einem Chalazion ähneln oder aber auch sekundär zur Entwicklung eines Chalazions beitragen. Durch eine sorgfältige Untersuchung und Anamnese kann oft schon präoperativ die korrekte Verdachtsdiagnose gestellt werden. Bei der chirurgischen Versorgung zeigt das Chalazion ein charakteristisches Bild mit hervorquellendem, weichem Material nach Inzision, so dass in der Regel bereits intraoperativ eine Abgrenzung zu einem Tumor oder einer Zyste möglich ist. Allerdings sollte jegliches exzidierte Material histologisch untersucht werden, um ein malignes Geschehen ausschließen zu können.
Schlussfolgerung: Maligne Neoplasien sind die wichtigsten Differenzialdiagnosen eines Chalazions. Eine histologische Untersuchung des exzidierten Gewebes ist daher anzustreben. Die Anamnese, das klinische Bild und auch die Kenntnis des histologischen Bildes und der Differenzialdiagnosen sind für die bestmögliche Behandlung des Patienten wichtig.