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185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2023, Essen

Ein-Jahres-Ergebnisse mit dem PAUL-Glaukom-Implantat an der Universitäts-Augenklink Bonn

Meeting Abstract

  • Constance Weber - Bonn
  • S. Hundertmark - Bonn
  • F. G. Holz - Bonn
  • K. Mercieca - Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rwa38

doi: 10.3205/23rwa38, urn:nbn:de:0183-23rwa384

Veröffentlicht: 3. Februar 2023

© 2023 Weber et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Glaukom-Drainage-Implantate (GDI) stellen ein invasives Verfahren zur Behandlung beim Glaukom dar. Neben dem Baerveldt- und Ahmed-Glaukom-Implantat wurde das PAUL®-Glaukom-Implantat (PGI) als neues, innovatives Therapieverfahren entwickelt. Dieses unterscheidet sich v.a. hinsichtlich der geringeren Größe des Drainageröhrchens von den bisherigen Präparaten.

Methoden: Eine Datenbank von Patienten, bei denen eine Implantation eines PGI an der Universitäts-Augenklinik Bonn vorgenommen wurde, wurde erstellt. Die Follow-up-Daten bezüglich Augeninnendruck (IOD), Gesichtsfelduntersuchungen und Messungen des Sehnervenkopfs wurden kontinuierlich anhand der Verlaufskontrollen vervollständigt. Die Dokumentation der Untersuchungsergebnisse und der patientenbezogenen Daten erfolgte pseudonymisiert. Die statistische Auswertung wurde mittels SPSS Statistics for Windows (IBM Corp., Armonk, N.Y., USA) durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in dieser Studie 45 Augen der ersten 41 konsekutiv mit dem PGI behandelten Patienten eingeschlossen. Der durchschnittliche IOD lag präoperativ bei 26,11 mmHg (7–48 mmHg) und bei 12,02 mmHg (3–24 mmHg; Reduktion um 48,8%) nach einem Jahr. Die lokale drucksenkende Therapie konnte von 3,44 Wirkstoffen (1–5) auf 0,47 Wirkstoffe (0–3) gesenkt werden. Die Rate an schwerwiegenden Komplikationen war insgesamt gering. 4 Augen (8,9%) entwickelten eine Aderhautamotio, die selbstlimitierend war. Bei einem Auge (2,2%) wurde aufgrund einer persistierenden Hypotonie ein Viskoelastikum in die Vorderkammer injiziert. Bei 3 Augen (6,7%) kam es aufgrund einer Auflösung der Kollagenmembran über dem Drainageröhrchen zu einer drohenden Bindehauterosion, sodass diese Patienten operativ revidiert werden mussten. Ein intraluminaler Prolene-Stent wurde bei 19 Augen (42,2%) nach durchschnittlich 8,3 Monaten entfernt. Dadurch wurde eine weitere Drucksenkung von durchschnittlich 21,94 mmHg (12–38 mmHg) auf 11,27 mmHg (6–16 mmHg) erreicht.

Schlussfolgerung: Das PAUL-Glaukom-Implantat stellt eine sichere Behandlungsmethode dar, senkt erfolgreich den Augeninnendruck auf ein niedriges Niveau und wirkt somit einer Progression des Glaukoms entgegen. Der intraluminale Prolene-Stent verhindert das Auftreten einer Hypotonie in der frühen postoperativen Phase und ermöglicht ohne zusätzliche Interventionen eine weitere Absenkung des IOD im Verlauf.