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185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2023, Essen

Übersicht intravitrealer Injektionen deutscher Zentren – multizentrische Daten aus Oregis – ein Update

Meeting Abstract

  • Julian Zimmermann - Münster
  • M. D. Leclaire - Münster
  • J. J. Storp - Münster
  • N. Eter - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rwa31

doi: 10.3205/23rwa31, urn:nbn:de:0183-23rwa316

Veröffentlicht: 3. Februar 2023

© 2023 Zimmermann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Oregis (Ophthalmologisches Register) ist das nationale digitale Register für Augenheilkunde der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Aktuell übermitteln sieben augenärztliche Praxen und Kliniken deutschlandweit Daten an das Register. Bisher konnten bereist Daten aus 1,3 Millionen Arztbesuchen von über 400.000 Patienten gesammelt werden. Intravitreale operative Medikamentenapplikationen (IVOMs) gehören zu den häufigsten durchgeführten Eingriffen in der Augenheilkunde in der Therapie der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) sowie retinalen Venenverschlüssen und bei Uveitis. Einsatz finden Kortikosteroide wie Dexamethason (Ozurdex®) und Fluocinolon-Acetonid (Iluvien®) sowie Anti- Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)-Medikamente (Brolucizumab (Beovu®); Bevacizumab (Avastin®), Ranibizumab (Lucentis®); Aflibercept (Eylea®). Ziel der Studie ist die Erhebung multizentrischer Daten zur Anzahl durchgeführter IVOMs in deutschen Injektions-Zentren unterteilt nach Wirkstoffen über den Zeitraum von fünf Jahren.

Methodik: Die erhobenen anonymisierten Daten stammen aus oregis. Drei der teilnehmenden Zentren liefern aktuell Daten zu verabreichten Medikamenten. Der Beobachtungszeitrum dieser retrospektiven, multizentrischen Studie schloss die Jahre 2012–2021 ein.

Ergebnisse: Über den Beobachtungszeitraum von fünf 9 Jahren erhielten innerhalb der teilnehmenden Zentren 11.377 Patienten intravitreale Injektionen. Die Gesamtanzahl der durchgeführten Injektionen betrug 110.662. Insgesamt 4.330 Patienten wurden mit Ranibizumab behandelt, 3286 mit Aflibercept, 4.336 mit Bevacizumag, gefolgt von Dexamethason (1.221), Brolucizumab (183) und Fluocinolon-Acetonid (44). Von den 4.832 Patienten wechselten im Beobachtungszeitrum 1.292 den Wirkstoff.

Schlussfolgerungen: Nachdem bereits 2014 erstmalig die Idee zu einem nationalen digitalen Register zur Verbesserung der Versorgungsforschung in der Augenheilkunde in Deutschland gefasst wurde, wächst die Datenbank seit der Übertragung der „real-life“-Daten aus dem ersten teilnehmenden Zentrum 2020 kontinuierlich. In dieser Studie konnte erstmals ein großer Datensatz von über 11.000 Patienten, die IVOMs erhalten, aus den angeschlossenen Versorgungszentren Aufschluss über die Versorgunglage intravitrealer Injektionen in Deutschland geben. Zur Verbesserung der Aussagekraft ist das Ziel von oregis, möglichst viele Versorgungseinrichtungen einzuschließen. Ein nationales Register in der Augenheilkunde zu etablieren, das auf der Einspeisung digital erfasster Patientendaten beruht, ermöglicht vielfältige Auswertungsmöglichkeiten zur klinischen Forschung und zur Erfassung und Verbesserung der Versorgungssituation.