gms | German Medical Science

185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2023, Essen

Erste Ergebnisse von dem deutschen Retina.Net-CCS-Register

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Clemens Lange - Münster
  • L. Pauleikhoff - Freiburg i. Br.

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 185. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23rwa16

doi: 10.3205/23rwa16, urn:nbn:de:0183-23rwa165

Veröffentlicht: 3. Februar 2023

© 2023 Lange et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) ist die vierthäufigste Makulopathie weltweit und betrifft vor allem junge Männer im erwerbsfähigen Alter. Die Ätiologie der Erkrankung ist jedoch weiterhin unzureichend geklärt, und sowohl der Zeitpunkt als auch die Wahl der Behandlung bleiben umstritten. Ziel dieser Arbeit ist es, das deutsche Register für CCS vorzustellen und erste Ergebnisse über die bisher erhobenen klinischen und epidemiologischen Daten zu präsentieren.

Methoden: Das deutsche Register für CCS, finanziert durch Retina.net und die Jackstädt-Stiftung, ist eine multizentrische Registerstudie deutscher Universitätskliniken und großer Augenzentren. Daten zur Demographie, Risikofaktoren, augenärztliche Anamnese, bestkorrigierte Sehschärfe und funduskopische Auffälligkeiten werden dabei retrospektiv und prospektiv in einer elektronischen Patientenakte erfasst. Zudem wird eine vollständige multimodale Bildgebung einschließlich optischer Kohärenztomographie, Fundusautofluoreszenz, Fundusfotografien und Fluoreszein-/Indocyaningrün-Angiographie erhoben. Schließlich werden für jeden Patienten die Wahl und der Zeitpunkt der Behandlung, mögliche Nebenwirkungen der Therapie und das Nachbeobachtungsintervall erfasst.

Ergebnisse: Seit dem Beginn des Registers im Januar 2022 wurden bisher insgesamt 187 Patienten an 5 verschiedenen Zentren in die Studie eingeschlossen und 931 Visiteneinträge dokumentiert. 12 weitere Zentren sind in den Vorbereitungen und planen in naher Zukunft Patienten einzuschließen. Von den bisher rekrutierten Patienten waren 72% männlich. Das Durchschnittsalter der Patienten bei Aufnahme in die Studie lag bei 53 Jahren (31–74 Jahre), die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 387 Tage (0 Tage bis 3.400 Tage). 92 Patienten wiesen bei Erstvorstellung eine akute CCS auf, 44 eine chronische CCS ohne chorioidale Neovaskularisation (CNV), 17 Patienten eine chronische CCS mit 2° CNV, 4 eine inaktive CCS sowie 5 Patienten eine chronisch atrophe CCS.

Schlussfolgerung: Das erste Jahr des CCS-Register zeigt eine breite Akzeptanz und eine schnelle Rekrutierung von Patienten mit CCS in das Register. Das Register wird somit zukünftig Informationen über die Epidemiologie und das Fortschreiten der Krankheit liefern und Diagnostik, Therapeutika und deren Nebenwirkungen erfassen, was die Grundlage für ein besseres Verständnis und eine optimierte Behandlung der Krankheit bilden wird.