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184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

28.01. - 29.01.2022, Bielefeld

Myopieprävention und -progressionsminderung

Meeting Abstract

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  • Andrea Hedergott - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bielefeld, 28.-29.01.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22rwa65

doi: 10.3205/22rwa65, urn:nbn:de:0183-22rwa650

Veröffentlicht: 28. Januar 2022

© 2022 Hedergott.
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Gliederung

Text

Die Prävalenz der Myopie hat in den letzten Jahrzehnten auch in Europa zugenommen und erreicht in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen ein Niveau von 45–50%. Die sogenannte ‚Schulmyopie‘ schreitet in der Regel am schnellsten im Alter von 7–12 Jahren voran und verlangsamt sich anschließend. Die Achsenlänge ist die wichtigste zu überwachende Messgröße bei prämyopen und myopen Kindern. Aufenthalt im Freien ist die vielversprechendste Interventionsmethode zur Myopieprävention, darüber hinaus sollte Naharbeit in einem ausreichenden Abstand (>30 cm) erfolgen und regelmäßig unterbrochen werden. Die Myopieprogression kann mit antimuskarinergen Augentropfen gemindert werden, darunter ist Atropin das am besten untersuchte Medikament. Hier muss allerdings zwischen einer optimalen Dosierung zur Verminderung des Achsenlängenwachstums einerseits und möglichst geringen Nebenwirkungen andererseits abgewogen werden. Eine Progressionsverlangsamung kann außerdem mit optischen Interventionen wie weichen multifokalen Kontaktlinsen, Orthokeratologie und neuen Arten von multifokalen Brillengläsern (‚DIMS‘) erreicht werden. Es mehren sich Hinweise, dass eine kombinierte Verwendung von Atropin-Augentropfen mit optischen Interventionen den Effekt verstärkt. Dieser Vortrag fasst die aktuelle Datenlage zu Myopieprävention und -progressionsminderung zusammen und stellt die in Deutschland gestartete ‚AIM-Studie‘ vor.