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184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

28.01. - 29.01.2022, Bielefeld

LAL-Implantation nach radiärer Keratotomie

Meeting Abstract

  • Matthias Elling - Bochum
  • J. Böcker - Bochum
  • E. Winner - Bochum
  • L. Pradel - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bielefeld, 28.-29.01.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22rwa58

doi: 10.3205/22rwa58, urn:nbn:de:0183-22rwa589

Veröffentlicht: 28. Januar 2022

© 2022 Elling et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit über 10 Jahren wird die lichtadustierbare Linse (LAL) im Rahmen der refraktiven Kataraktchirurgie an der UAK Bochum erfolgreich eingesetzt. Gerade bei einer schwierigen Biometrie, z.B. nach vorausgegangener refraktiver Hornhautchirurgie, lassen sich die postoperativen Ergebnisse in Bezug auf das Erreichen der Zielrefraktion deutlich verbessern. An unserer Klinik hat sich eine 63-jährige Patientin zur Kataraktoperation vorgestellt. An beiden Augen sind bei dieser Patientin vor 30 Jahren radiäre Keratotomien durchgeführt worden.

Methoden: Bei dieser Patientin haben wir am linken Auge eine Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktoperation durchgeführt. Am betroffenen, linken Auge zeigte sich eine schwierige Biometrie bei irregulärem Astigmatismus mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine Abweichung von der Zielrefraktion aufgrund der in der Vergangenheit durchgeführten radiären Keratotomien. Aus diesem Grund implantierten wir in diesem speziellen Fall eine LAL komplikationslos. Postoperativ führten wir die Feinadjustierung der Zielrefraktion mittels individueller UV-Beleuchtungsmuster erfolgreich durch. Die Behandlungszonen werden mittels Eyetracker zentriert.

Ergebnisse: Postoperativ zeigt sich ein sehr gutes, stabiles refraktives Ergebnis am linken Auge. Das Auge mit der LAL-Implantation und den radiären Keratotomien in der Vergangenheit zeigte final einen unkorrigierten Fernvisus von 0,8. Die Patientin klagte nicht über Lichtsensationen und war im Alltag mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt dieser individualisierte Behandlungsansatz, daß die LAL-Technologie gerade in solchen speziellen Situationen eine sehr gute Lösung bieten kann. Mit einer konventionellen Biometrie alleine wäre dieses Maß an Präzision in einer solchen Situation nicht erreichbar gewesen. Die LAL-Technologie ist somit gerade bei Augen nach refraktiver Hornhautchirurgie und schwieriger Biometrie im Rahmen der Katarakt-Operation eine sinnvolle Ergänzung, um optimale refraktive Ergebnisse zu erhalten.