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Ein neuer prädiktiver Biomarker für die Ocriplasmin-Therapie bei vitreomakulären Traktionsstörungen
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Veröffentlicht: | 28. Januar 2022 |
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Hintergrund: Bestimmung einer statistisch optimalen Grenze der Adhäsionsgröße bei vitreomakulärem Traktionssyndrom (VMT) für die Behandlung mit Ocriplasmin.
Methoden: In dieser retrospektiven, konsekutiven, interventionellen Studie schlossen wir 106 Patienten ein, die mit Ocriplasmin-Injektion aufgrund von VMT zwischen Juli 2013 und Januar 2018 behandelt wurden. Eine univariate und multivariate Risikoanalyse wurde mit gruppierten und kontinuierlichen Faktoren durchgeführt. Wir verwendeten eine Receiver-operating-characteristic-Analyse, um die prognostische Relevanz der einzelnen eines jeden kontinuierlichen Faktors für den Therapieerfolg zu bestimmen und ermittelten den statistisch optimalen Grenzwert, bei dem Spezifität und Sensitivität gleichzeitig maximiert werden.
Ergebnisse: Unter den gruppierten Faktoren zeigte nur der phake Linsenstatus einen hochsignifikanten positiven Einfluss auf die Auflösung des VMT. Bei den kontinuierlichen Faktoren war der Adhäsionsdurchmesser vor der Injektion ein guter Prädiktor für den anatomischen Erfolg. Der statistisch optimale Schwellenwert für die Adhäsionsgröße wurde mit 480 µm berechnet. Augen unterhalb dieses Grenzwertes hatten eine 6,84-fach bessere Chance auf VMT-Auflösung als Augen mit einem größeren Adhäsionsdurchmesser.
Schlussfolgerung: Der Schwellenwert des VMT-Durchmessers für die Ocriplasmin-Therapie konnte statistisch mit 480 µm definiert werden. Zukünftig könnte er als quantitativer Biomarker zur Vorhersage des Erfolgs dienen.