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Zur Versorgungssituation des okulären Schleimhautpemphigoids in Deutschland
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Veröffentlicht: | 28. Januar 2022 |
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Hintergrund: Die okuläre Beteiligung bei vernarbenden Schleimhautpemphigoid (SHP) ist mit einer Prävalenz von 25 Fällen je eine Million Einwohner selten. Die Diagnosestellung und die Therapie können komplex und langwierig sein. Ziel dieses Projektes war die Erfassung der aktuellen augenärztlichen Versorgungssituation von Patienten mit SHP in Deutschland.
Methoden: Eine papierbasierte Umfrage wurde konzipiert. Gefragt wurde nach dem Bestehen einer spezialisierten Sprechstunde, der jährlichen Gesamtzahl der betreuten Patienten, der jährlichen Anzahl von neu diagnostizierten Patienten, den klinischen, Kooperationspartnern in Diagnostik und Therapie sowie der angewendeten lokalen und systemischen Therapie.
Ergebnisse: Von insgesamt 44 angeschrieben Kliniken erfolgten 28 (64%) vollständige Rückmeldungen. Im Mittel werden in den Kliniken 27±42 (0-200) Patienten betreut und jährlich pro Zentrum 3,6±2,2 (0-10) neue Fälle diagnostiziert. Dies entspricht einer Gesamtpatientenzahl von 741 Patienten. Lediglich 9 (32%) der antwortenden Kliniken bieten eine spezialisierte SHP Sprechstunde an. 93% der Zentren kooperieren mit der lokalen Klinik für Dermatologie. 79% führen die serologische und histologische Diagnostik intern durch. Etwa die Hälfte der Zentren (n=16) wendet ein standardisiertes Therapieschema an. Systemisch werden Glukokortikoide (66,7%) am häufigsten verwendet, gefolgt von Mycophenolatmofetil und Dapson (57,1%).
Schlussfolgerung: Mit dieser Umfrage unter deutschen augenärztlichen Zentren wurden Daten von etwa einem Drittel der geschätzten Gesamtzahl aller in Deutschland an einem SHP erkrankten Menschen erhoben. Aktuell wird eine augenärztliche SHP-Registerstudie etabliert, um die Epidemiologie und Versorgungssituation besser zu erfassen und langfristig zu verbessern.