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Hintergrund: Ziel der Arbeit war es, Veränderungen in der Fort- und Weiterbildung in der Augenheilkunde im Kontext der Covid-19-Pandemie und der fortschreitenden Digitalisierung zu identifizieren und die Akzeptanz von E-Learning-Tools unter deutschen Augenärzten am Beispiel einer neuartigen Retina Case App zu analysieren.

Methoden: Es wurde das Fortbildungsverhalten der Teilnehmer vor und während der Covid-19-Pandemie erhoben. Darüber hinaus wurde die Akzeptanz und Benutzerfreundlichkeit der Retina Case App mit Hilfe der System Usability Scale (SUS) evaluiert und ein möglicher Einfluss der App auf den klinischen Alltag untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt nahmen 145 Augenärzte an der Umfrage teil. Die Häufigkeit der ärztlichen Fortbildung nahm bei 62,8% der Augenärzte während der Pandemie nicht ab. Es wurde ein signifikanter Anstieg der mindestens monatlichen Nutzung von Online-Kursen oder -Vorlesungen festgestellt (während: 90,3% gegenüber vor: 28,2%, p<0,001). Es wurde kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Häufigkeit der Nutzung von gedruckten und digitalen Zeitschriften oder gedruckten Lehrbüchern festgestellt. Der mittlere SUS-Score lag bei 87,7 (SD 11,9), womit die Benutzerfreundlichkeit der App als exzellent eingestuft wurde. Die Mehrheit stimmte zu, dass die neu entwickelte App ein schnelleres Lernen ermöglicht (82,1%) und zu einer erhöhten Motivation führt (71,7%). Die meisten Augenärzte (80,7%) waren der Meinung, dass die regelmäßige Nutzung der App die Sicherheit in der Behandlung von Netzhauterkrankungen verbessern würde.

Schlussfolgerungen: Die Covid-19-Pandemie hat zu einer deutlichen Veränderung des Fortbildungsverhaltens in der Augenheilkunde hin zu E-Learning und Online-Kursen geführt, was nicht mit einem allgemeinen Rückgang von Fortbildungsaktivitäten einherging. Die exemplarisch untersuchte Anwendung zeigte eine hohe Nutzerakzeptanz unter Augenärzten.