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183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (Online-Konferenz)

12-Monats-Ergebnisse nach Implantation einer Ahmed-Valve-Drainage bei Patienten mit therapierefraktärem Glaukom

Meeting Abstract

  • Styliani Alexia Papadonta - Dortmund
  • K. Kontopoulou - Dortmund
  • S. Fili - Dortmund
  • H. Schilling - Dortmund
  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa043

doi: 10.3205/21rwa043, urn:nbn:de:0183-21rwa0437

Veröffentlicht: 29. Januar 2021

© 2021 Papadonta et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Ahmed-Glaucoma-Valve-Implantat (AGV) ist ein Drainagesystem, wodurch Kammerwasser aus dem Auge unter die Bindehaut abfließt.

Methoden: In dieser Studie wurde die Effektivität und die Sicherheit der neuen Version des AGV (FP7) mit einer polierten Oberfläche bei 57 Augen mit therapierefraktärem Glaukom untersucht. Bei den eingeschlossenen Patienten ist die Diagnose primäres Offenwinkelglaukom am häufigsten vorgekommen. Als wichtigste Parameter wurde der intraokulare Druck, die Anzahl benötigter drucksenkender Medikamente, die postoperativen Komplikationen sowie die erforderlichen Folgeoperationen untersucht. Die Nachbeobachtungszeit der Studie betrug 12 Monate.

Ergebnisse: Der Augeninnendruck wurde von 27,86 (±11,37) mmHg präoperativ auf 9,47 (±5,10) direkt postoperativ gesenkt. Während präoperativ im Mittel 2,70 (±1,17) antiglaukomatöse Augentropfen benötigt wurden, sank dieser Wert 6 Monate postoperativ durchschnittlich auf 0,97 (±1,20). Nach 12 Monaten benötigten 47,6% der Patienten, die zur Kontrolle gekommen sind, keine drucksenkenden Augentropfen mehr zum Erzielen ihres individuellen Zieldruckes. Bei 19% der Patienten - trotz der medikamentöser Therapie - wurde eine Tensiodekompensation beobachtet. Bei 9,5% davon wurde eine Ahmed-Valve-Revision mit Exo-Cyclophotokoagulation durchgeführt. Als häufigste frühe postoperative Komplikationen traten Mikrohyphäma (12,3%), Makrohyphäma (10,5%), postoperative Hypotonie (8,7%) sowie Aderhautamotio (8,7%) auf. 12 Monate postoperativ wurde bei 19% der Fälle eine Hornhautdekompensation mit Endotheltouch beobachtet. Bei 14,2% davon wurde eine hintere lamelläre Keratoplastik (DMEK) mit Verkürzung der Tube durchgeführt.

Schlussfolgerungen: Über den Zeitraum von 12 Monaten konnte der Augeninnendruck dauerhaft auf beständige Werte um 14 mmHg gesenkt werden. Ein erneuter drucksenkender Eingriff musste nur bei wenigen Patienten erfolgen. Insgesamt zeigte die Ahmed-Valve-Implantation gute Ergebnisse bei der Behandlung des therapierefraktären Glaukoms.