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183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (Online-Konferenz)

Neutralisierende Antikörper gegen Adalimumab bei nicht-infektiöser Uveitis

Meeting Abstract

  • Carsten Heinz - Münster; Essen
  • K. Walscheid - Münster; Essen
  • N. Bograd - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa017

doi: 10.3205/21rwa017, urn:nbn:de:0183-21rwa0179

Veröffentlicht: 29. Januar 2021

© 2021 Heinz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Verlauf einer Behandlung mit Adalimumab kann zu einem Wirkverlust durch die Bildung von Antidrug-Antikörpern gegen Adalimumab (AAA) kommen. Ziel der Arbeit ist es, die Gruppe der Patienten mit einem sekundären Versagen und dem Vorhandensein von AAA zu charakterisieren und mit Patienten ohne Wirkverlust zu vergleichen.

Methoden: Retrospektive Analyse von 41 Patienten mit sekundärem Wirkverlust während einer Adalimumabtherapie von mindestens 6 Monaten und AAA mit 46 altersgematchten Patienten ohne Wirkverlust.

Ergebnisse: Insgesamt entwickelten 41 NIU Patienten (mittleres Alter bei Therapiestart 33,7 ± 16,7 Jahre, 31 Frauen) im Mittel nach 2,6 ± 5,4 Jahren AAA. Die mittlere AAA Konzentration lag bei 172 ± 170 AU/µl (Min 10,2; Max 578). Als vorrangiger Grund für eine Bestimmung der AAA fand sich eine Verschlechterung eines Makulaödems bei 11 (27%), eine Zunahme der Entzündungsaktivität bei 26 (63%) und eine Verschlechterung der assoziierten Systemerkrankung bei 4 (10%) Patienten. Im Vergleich zu 46 Patienten ohne Wirkverlust (mittleres Alter bei Therapiestart 32,3 ± 19,6 Jahre p= 0,7, 35 Frauen) fand sich ein nichtsignifikant geringerer Anteil an Patienten, die begleitend MTX nahmen (39% mit AAA, 46% ohne Wirkverlust, p=0,16). Es zeigte sich ein Unterschied zwischen den Gruppen in Bezug auf assoziierte Erkrankungen mit 26% in der Gruppe ohne Wirkverlust und 56% mit AAA (p=0,0085). Vortherapien mit anderen DMARDs hatten häufiger Patienten ohne Wirkverlust (89%) als Patienten mit AAA (68%, p=0,03).

Schlussfolgerungen: AAA können bei Uveitis zu sehr unterschiedlichen Zeiten nach Therapiestart auftreten und werden meist bei Verschlechterung der klinischen Entzündungsaktivität bestimmt. Die gleichzeitige Therapie mit MTX zeigt lediglich eine nichtsignifikante Tendenz zur Reduktion der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von AAA. AAA finden sich häufiger bei Patienten mit einer assoziierten entzündlich-rheumatischen Systemerkrankung oder wenn keine Therapie mit anderen DMARD im Vorfeld erfolgt ist.