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183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (Online-Konferenz)

Vergleich der Effektivität von intravitrealem Fluocinolonacetonid vs. intravitrealem Dexamethason auf die zentrale Netzhautdicke bei Patienten mit Uveitis

Meeting Abstract

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  • Matthias Kriegel - Münster
  • A. Heiligenhaus - Münster; Essen
  • C. Heinz - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa016

doi: 10.3205/21rwa016, urn:nbn:de:0183-21rwa0163

Veröffentlicht: 29. Januar 2021

© 2021 Kriegel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Zur intravitrealen Behandlung einer nicht-infektiösen Uveitis stehen aktuell zwei Kortisonpräparate zur Verfügung (Dexamethason [Ozurdex®] und Fluocinolon Acetonid [Iluvien®]), die unterschiedliche Wirkspannen (6 Monate vs. 36 Monate) aufweisen. Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, welches der Implantate die effektivere Wirkung auf die Abnahme eines Makulaödems hat und ob sich dies im erreichten Visus widerspiegelt.

Methoden: Retrospektive Studie von Augen mit nicht-infektiöser Uveitis, die in der Vergangenheit sowohl Dexamethason (Dex) als auch im weiteren Verlauf Fluoconolonacetonid (FAc) erhalten haben. Als Verlaufsparameter diente die „Central Subfield Thickness“ (CST) (mittels OCT). Diese wurde vor den jeweiligen Injektionen sowie im 90-Tage-Follow-up gemessen. Es wurde sowohl die relative Abnahme der Netzhautdicke als auch die absolute bestimmt. Für normalverteilte verbundene Stichproben wurde der T-Test, für nicht normal verteilte der Wilcoxon-Test angewendet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 24 Augen von 20 Patienten eingeschlossen. Zwei der eingeschlossenen Augen hatten eine anteriore, fünf eine intermediäre, elf eine posteriore und sechs eine Pan-Uveitis. Die CST vor den jeweiligen Injektionen zeigte keinen signifikanten Unterschied. Im Median kam es unter der Therapie mit Dex zu einer absoluten Abnahme der zentralen Netzhautdicke um 149.5µm (interquartile range: 85.00–271.5) und unter FAc um 58.0 µm (35.0–134.0) [p=0.0051]. Dies entsprach einer relativen Abnahme im Median von 33.5% (21.9–43.8) und 19.7% (8.4–29.0) [p=0.0030]. Unter Dex besserte sich der absolute Visus im Median um 0.2 (0.09–0.31) logMAR-Stufen und unter FAc um 0.18 (0.0–0.22) [p=0.5330].

Schlussfolgerungen: Intravitreales Dexamethason führt zu einer deutlicheren Abnahme – sowohl absolut als auch relativ – der zentralen Netzhautdicke, verglichen mit Fluocinolonacetonid in einem 90-Tage-Follow-up. Es zeigte sich ein schwacher Trend zu einem vermehrten Visusgewinn unter Dexamethason.